In den Tiefen des Kivusees schlummert eine tödliche Gefahr. Foto: dpa

In den Tiefen des Kivusees verbirgt sich eine tödliche Gefahr: Riesige Methan- und Kohlendioxidvorkommen könnten alles Leben um den See herum ersticken. Jetzt soll Abhilfe geschaffen werden.

Kigali - Ein 400-Millionen-Dollar-Projekt soll künftig in Ruanda aus dem Kivusee Methan gewinnen und somit die Gefahr eines verheerenden Gasunglücks mit vielen Tausend Toten verringern. In den tieferen Wasserschichten des Sees gibt es große Mengen an Methan und Kohlendioxid (CO2). Bei Methan sind es geschätzte 60 Kubikkilometer, bei CO2 300 Kubikkilometer. Sollten die Gase freigesetzt werden - manchen Wissenschaftlern zufolge etwa durch einen Vulkanausbruch -, könnten bis zu zwei Millionen Menschen rund um den See ersticken. Forscher befürchten zudem eine große Flutwelle.

Die Initiative werde nicht nur die Gefahren reduzieren, sondern auch Jobs schaffen, sauberen Brennstoff produzieren und die Gasexporte erhöhen, teilte die Leiterin der ruandischen Entwicklungsbehörde (RDB), Clare Akamanzi, mit. Der Kivusee liegt an der Grenze von Ruanda und dem Kongo und ist etwa fünf Mal so groß wie der Bodensee.

Gase seien eine ernsthafte Bedrohung

„Die Gase sind eine ernsthafte Bedrohung für alle Lebewesen in der Nähe des Sees, die auf Sauerstoff angewiesen sind“, sagte Akamanzi am Dienstag. Gleichzeitig werde das hergestellte Methan dabei helfen, die Nutzung von Holz und Holzkohle als Kochbrennstoff reduzieren.

Das Unternehmen Gasmeth Energy plant laut der RDB den Bau einer Gasförderungsanlage auf dem See. Dort soll das Methan gewonnen und vom Wasser getrennt werden. In einem Werk an Land soll es dann komprimiert und im In- und Ausland verkauft werden.

Das Projekt soll demnach während des Baus 600 bis 800 Stellen schaffen, danach wird es rund 400 Mitarbeiter haben. Das Abkommen mit der ruandischen Regierung gilt für 25 Jahre, wie Stephen Tierney, der Chef von Gasmeth Energy, am Mittwoch sagte.