Noch sind die Bauarbeiten an der neuen Kita an der Heßbrühlstraße im Gange. Im April sollen die Kinder einziehen. Foto: Alexandra Kratz

In Stuttgart-Vaihingen und Stuttgart-Möhringen entstehen neue Kindertageseinrichtungen in Typenbauweise. Diese haben gleich mehrere Vorteile.

Vaihingen/Möhringen - Die Stadt reagiert auf die steigenden Kinderzahlen mit mehreren Neubauprojekten. In Vaihingen und Möhringen entstehen Kindergärten und Kindertagesstätten zum Teil in Typenbauweise. Die Gebäude werden schlüsselfertig durch einen Generalunternehmer hergestellt und können entsprechend schnell in Betrieb genommen werden. „Die Typenbauten berücksichtigen sowohl pädagogische wie auch bauliche Anforderungen an eine moderne Kindertageseinrichtung. Durch die vorliegenden Entwürfe für vier- und sechsgruppige Typenbauten reduziert sich der Planungsaufwand enorm, was Kosten und auch Zeit spart“, erklärt Jana Steinbeck, Pressesprecherin der Stadt Stuttgart, in einer schriftlichen Stellungnahme.

Auch was den Brandschutz angeht, haben die Typenbauten Vorteile: Alle Aufenthaltsräume in beiden Stockwerken haben direkte Fluchtmöglichkeiten ins Freie, „im Erdgeschoss direkt und im Obergeschoss über den sogenannten F-30-Balkon in zwei Richtungen über Fluchttreppen ins Außengelände“. Zudem sind die Gebäude barrierefrei. „Sämtliche Übergänge und Nutzräume innerhalb der Gebäude sind barrierefrei zu erreichen“, erläutert Steinbeck. Nachteile der Gebäudeformen seien der Stadt derzeit nicht bekannt.

Altlasten, Witterung und Wasserschaden verzögerten das Projekt

Solche Typenbauten entstehen zurzeit beispielsweise an der Heßbrühlstraße 38 im Synergiepark und an der Meluner Straße 20 im Wohngebiet Lauchhau-Lauchäcker. Betreiber der letzteren ist das Jugendamt, die Übergabe ist laut Auskunft der Stadt bereits erfolgt. Die Kinder sollen Mitte März einziehen können. Die Inbetriebnahme hatte sich verzögert. Eigentlich hätte die sechsgruppige Kita im Sommer 2017 fertig sein sollen. Doch Altlasten auf dem Gelände und die Witterung warfen den Zeitplan durcheinander. Ein Wasserschaden im Keller verzögerte den Einzugstermin zusätzlich.

„Das Gebäude selbst war im Dezember 2017 fertig. Die Arbeiten an den Außenanlagen sind Ende November gestartet, je nach Witterung sind wir damals von mindestens drei Monaten Bauzeit ausgegangen“, erklärt Steinbeck. Jugendamt und Liegenschaftsamt hätten gemeinsam entschieden, das Gebäude erst zu beziehen, wenn die Außenanlagen fertig sind. Für die Kinder hat die Verzögerung wenig Auswirkungen: Sie sind derzeit noch im alten Gebäude auf demselben Grundstück untergebracht. „Der Bestandsbau wird nach dem Umzug ersatzlos zurückgebaut und teils Spielfläche, teils öffentliche Grünfläche“, so Steinbeck.

Weitere Typenbauten sollen folgen

Die Kita an der Heßbrühlstraße hätte eigentlich im Herbst 2017 bezogen werden sollen. Sie verzögerte sich durch die Insolvenz des Schlossers im letzten Sommer, erklärt die Stadt. „Dadurch wurden die Fassade, Balkone und Fluchttreppen später fertig. Die Arbeiten an den Außenanlagen konnten erst nach der Fertigstellung beginnen.“ Nun ist geplant, die Gebäude zum 1. März an den Betreiber, die Caritas, zu übergeben; die Inbetriebnahme ist für April geplant. Eine weitere Kita in Typenbauweise steht an der Widmaier Straße 100 in Möhringen. Sie ist seit Mai 2017 in Betrieb, in der Kita am Winterlinger Weg 22 toben seit Anfang 2016 die Kinder.

Die Stadt plant den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung. An der Freibadstraße in Vaihingen sollen die Bestandsgebäude abgerissen und durch einen Typenbau für sechs Gruppen ersetzt werden. An der Fasanenhofstraße 101 auf dem Fasanenhof soll nach dem Abriss des bestehenden Kindergartens ein Typenbau für vier Gruppen errichtet werden. Zudem werde überlegt, das Gebäude an der Vaihinger Straße 79 in Möhringen, das aktuell dem Land gehört, zu erwerben. „Die Verhandlungen laufen, derzeit gibt es noch keine konkrete Planung“, sagt Steinbeck.