Wie die Betreuungsgebühren gestaltet werden, wird in den Kommunen unterschiedlich gehandhabt. Foto: Stefanie Schlecht

In Herrenberg soll ein Modell auf den Weg gebracht werden, nach dem die Betreuungsgebühren für Kinder nach dem Einkommen der Familien gestaffelt sind. Andernorts ist man von diesem Konzept wieder abgekommen. Einige Beispiele aus dem Kreis Böblingen.

Der Herrenberger Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, ein Gebührenmodell für die Kinderbetreuung zu entwickeln, das sich am Einkommen der Eltern orientiert. „Das Kernziel ist dabei, die soziale Gerechtigkeit zu erhöhen und dafür zu sorgen, dass Kinder – unabhängig von der Einkommenslage der Familie – Bildungschancen in einer Betreuungseinrichtung erhalten“, erklärt Andrea Gerster, Leiterin des Amts für Kinder und Familie. „Das steht für Familien mit geringerem Einkommen eher auf der Kippe als für Familien mit etwas höheren Einkommen, gerade wenn die allgemeinen Lebenshaltungs- und Energiekosten aktuell stark steigen.“ Mit den neuen Gebühren sollen Familien mit geringeren Einkommen finanziell entlastet werden. Der Verwaltungsausschuss berät diese Woche über das Modell, in Kürze wird der Gemeinderat entscheiden. Bei einem entsprechenden Beschluss soll die einkommensabhängige Gebühr ab 1. März 2023 umgesetzt werden.