Optimaler Betreuungsschlüssel: In Baden-Württemberg kümmert sich bei den Unter-Dreijährigen eine Erzieherin um drei Kinder. Foto: dpa

Auf den guten Noten dürfen sich Land und Kommunen nicht ausruhen.

Stuttgart - In der neuen Bertelsmann-Studie schneidet Baden-Württemberg bei den Kindergärten und Krippen besser ab als die anderen Ländern. Allerdings gibt es auch hier viele Einrichtungen mit zu großen Gruppen oder unzureichenden Angeboten. Noch immer fehlen Erzieherinnen. Die so genannte praxisintegrierte Ausbildung zieht zwar neue Bewerber – mehr Abiturientinnen und mehr junge Männer – an, aber längst nicht alle Träger bieten die teurere Ausbildung an. Ob sich die 1141 Fachkräfte und die 3971 Leitungskräfte, die laut Studie fehlen, mittelfristig finden lassen, wird auch davon abhängen, wie sich die Bezahlung entwickelt. Manches Personalproblem ließe sich auch lösen, wenn die Mitarbeiter nicht nur befristete Verträge bekämen. Bei den unter 30-Jährigen hat jeder Fünfte eine Anstellung auf Zeit.

Es kommen immer mehr Kinder ohne Deutschkenntnisse

Vorrang vor der Gebührenfreiheit muss die Qualitätsverbesserung haben. Denn die Anforderungen steigen – etwa, weil die Kinder jünger sind und mehr Kinder ohne Deutschkenntnisse kommen. Von den Kindern ab drei Jahre sprechen ein Viertel in ihrer Familie eine andere Sprache. Damit sie einen guten Schulstart haben, müssen sie im Kindergarten gut unterstützt werden. Das Land hat den Kommunen im Pakt für Bildung und Betreuung 80 Millionen Euro zugesagt. Die müssen für die frühkindliche Förderung genutzt werden.