Eltern der Schwabschule sorgen sich, dass die Villa langfristig ein Ort für Kleinkinder bleiben könnte. Foto: red

Die Villa Elisa ist bis 2015 eine Kita. Die Schwabschule hofft, dass es keine Dauerlösung wird, da sie selbst den Platz benötigt um zu einer Ganztagsschule zu werden.

S-West - Anfang dieser Woche ist es soweit, die Kita aus der Bismarckstraße 6 zieht in die Villa Elisa. Bis 2015 werden in dem ehemaligen Schülerhort in der Elisabethenanlage Kinder und Kleinkinder betreut. So lange, rechnet die Verwaltung, wird es dauern, bis das Gesundheitsamt umgebaut ist, in das die Kita dann final einziehen soll.

Danach, so die einhellige Meinung, soll die Villa Elisa der Schwabschule zur Verfügung gestellt werden. Die Grundschule hat kaum Platz im Freien. Darauf hat die Rektorin Jana Bergemann schon mehrmals hingewiesen. Das Vorhaben, Ganztagsschule zu werden, sei nur pädagogisch sinnvoll und qualitätvoll umzusetzen, wenn sie mehr Außenflächen habe. „Es geht vor allem um Naturangebote“, sagt Bergemann. „Wenn die Kinder verpflichtet sind, den ganzen Tag in der Schule zu sein, müssen wir ihnen auch Naturerlebnisse bieten“. Deshalb hat Jana Bergemann das Konzept eines Naturerlebnishauses mit Schulgarten entworfen, das in der Villa, die nur wenige Meter von der Schule entfernt liegt, realisierbar wäre.

Die Unruhe bleibt

Der Zuspruch ist da, das spürt auch Martin Schick, der Elternbeiratsvorsitzende der Schwabschule. „Von allen Seiten – dem Bezirksbeirat, dem Gemeinderat und aus der Verwaltung – hören wir nur Positives“, sagt er, „und so merkwürdig es klingt, gerade das macht uns unruhig.“ Die Sorge ist, dass sich die Pläne ändern könnten, dass die Stadt irgendwann entscheidet, die Villa dauerhaft als Kita zu nutzen.

Momentan deutet nichts darauf hin. Es ist nur ein Gefühl und Martin Schick verlässt sich auf die mündlichen Zusagen. Doch die Unruhe bleibt und wurde dadurch genährt, dass aus den Ämtern im Vorfeld des Kita-Umzugs widersprüchliche Aussagen bezüglich des Renovierungsaufwands getätigt worden waren. Erst hieß es, es müsse nicht viel gemacht werden. Etwa 40.000 Euro waren veranschlagt. Die Summe wurde auf etwa das Vierfache nach oben korrigiert, der Renovierungsaufwand war doch deutlich höher, um die Villa kleinkindgerecht herzurichten. „Natürlich fürchten wir, dass die Stadt die Villa als Kita beibehält, nachdem sie jetzt für eine Interimslösung schon viel Geld ausgegeben hat“, sagt Schick. „Der Druck auf die Stadt, Betreuungsplätze für Kleinkinder zu schaffen, wird schließlich bleiben.“

Unklarheiten bezüglich der Betreuungszeiten

Doch der Druck auf die Schule sei auch da. „Für uns kommt eine Ganztagsschule nur mit einem Zugewinn an Außenflächen in Frage“, sagt Jana Bergemann. Und mit der Akzeptanz aller Eltern. Dabei sei die Villa momentan nicht die einzige offene Frage. Es gibt auch noch Unklarheiten bezüglich der Betreuungszeiten. Und der Elternbeirat, so Jana Bergemann, habe sich auch noch nicht eindeutig zum Thema Ganztagsschule positioniert.

„Wir haben eine Arbeitsgruppe gegründet, die alle Fakten zum Thema Ganztagsschule zusammenträgt und aufbereitet“, sagt Schick, „denn erst wenn alle die Grundlagen kennen und den gleichen Informationsstand haben, können sie auch das Konzept der Ganztagsschule beurteilen.“ Hilfreich wäre dabei aus seiner Sicht, wenn Klarheit darüber bestehen würde, ob die Schwabschule mit der Villa rechnen kann, so wie es mündlich zugesagt sei. „Ich würde mir eine schriftliche Zusage wünschen“, so der Elternbeiratsvorsitzende. „Es würde uns eine Sicherheit gegeben und die Schule könnte verlässlich planen.“