Die Bauklötze bleiben in der Kiste - in den Kitas wird gestreikt. Foto: dpa

Am Brückentag macht sich der Streik der Erzieher weniger bemerkbar, weil viele Kitas auch ohne Ausstand geschlossen gehabt hätten. Nächste Woche gehen die Arbeitsniederlegungen weiter.

Stuttgart - Weniger geschlossene Kindertagesstätten: Am fünften Tag des Arbeitskampfes waren im Südwesten 2300 Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes im Ausstand, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Freitag in Stuttgart mitteilte. Betroffen waren die Region Stuttgart, Heilbronn und Mannheim.

 

Die Zahl der Teilnehmer war aufgrund des Brückentags niedriger, weil viele Einrichtungen sowieso einen Schließtag geplant hatten. In der kommenden Woche werde der Protest fortgesetzt, sagte der Sprecher weiter. Ohne Bewegung im Arbeitgeberlager werde der Streik noch ausgeweitet.

Verdi-Chef fordert verhandlungsfähiges Angebot

Verdi-Chef Frank Bsirske forderte die kommunalen Arbeitgeber auf, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Dann könnte der bundesweite Arbeitskampf unverzüglich ausgesetzt werden.

Die betroffenen Eltern hätten nach wie vor großes Verständnis für die Arbeitsniederlegungen, sagte Bsirske. „Die Eltern wissen, dass die Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst dringend nachhaltig aufgewertet werden müssen, denn eine qualifizierte Ausbildung und gute Arbeit kommt ihren Kindern zugute.“ Insgesamt legten laut Verdi in dieser Woche rund 150.000 Beschäftigte der kommunalen Sozial- und Erziehungsdienste die Arbeit nieder.

Verdi und GEW fordern für die bundesweit 240.000 Beschäftigten, davon 40 000 im Südwesten, eine bessere Eingruppierung - im Schnitt geht es etwa um 10 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hält das für unbezahlbar und hatte die Gewerkschaften zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgerufen.