Die Kita ist bereits aufgelassen. Noch vor den Sommerferien kommen die Bagger, um einem Neubau Platz zu machen. Foto: Linsenmann

Der Bezirksbeirat Mühlhausen hat dem Neubau der Kita am Welsweg in Mönchfeld zugestimmt. Geplant ist ein zweigeschossiges Gebäude für vier Gruppen – bisher war nur Platz für zwei Gruppen.

Mühlhausen - Längst sollte die aus den 1960er Jahren stammende, eingeschossige Kindertagesstädte im Welsweg durch einen zeitgemäßen Neubau ersetzt sein. Das entsprechende Geld war bereits im Haushalt 2012/13 bereitgestellt gewesen. Wegen einer Baulast auf dem Grundstück am nordwestlichen Rand von Mönchfeld geriet die Sache allerdings zur Hängepartie. Nun aber wird es schnell gehen. Ohne die sonstigen Zwischenschritte wurde dem Bezirksbeirat in der aktuellen Sitzung der Baubeschluss mit den entsprechenden Entwurfsplänen vorgestellt. Noch vor der Sommerpause sollen die Bagger anrücken.

Ersetzt wird der eingeschossige Altbau durch ein zweigeschossiges Gebäude. Statt der bisher zwei Gruppen, in denen zuletzt 36 Kinder betreut wurden, können in dem zweigeschossigen Neubau dann vier Gruppen untergebracht werden, was die angespannte Situation hinsichtlich fehlender Betreuungsplätze im Stadtteil merklich entspannen wird. Von den 50 Plätzen sind 20 Plätze für zwei Gruppen von Kindern im Alter bis drei Jahre vorgesehen.

Funktionale Raumgestaltung

Realisiert wird ein Typenbau der Stuttgarter Architekten Michel und Wolf, wie er schon in verschiedenen Stadtbezirken in Gebrauch ist. Neben der sehr funktionalen Raumgestaltung auf einem kompakten, quadratischen Grundriss gilt das große Atrium als der architektonische Höhepunkt des Baues. Es umfasst beide Stockwerke, bietet großzügig Oberlicht und ermöglicht es, durch die um das Atrium herum geführten Räume platzsparend auf Flure zu verzichten.

Zugleich entsteht so eine vielfach nutzbare, zusätzliche Aktionsfläche. Kosten soll das Bauwerk rund 3,6 Millionen Euro, einschließlich der Gestaltung der Außenanlagen. Bei diesem Aspekt schlägt positiv zu Buche, dass die in 50 Jahren zu stattlicher Größe herangewachsenen Bäume bis auf drei Exemplare erhalten bleiben, nebst der Spielfläche im Freien. Die bis dato im Altgebäude untergebrachte Umspannstation eines Energieversorgers wird an den südlichen Rand des Grundstückes verpflanzt.

Da der Typenbau dem Gremium von den identischen Plänen für die Kita im Ibisweg in Neugereut bekannt war, gab es in der Sitzung keine weiteren Nachfragen. Bis auf einen Punkt: Gerd Schmid (FDP) stolperte über „eine Radfahrer-Dusche“, die er in den Plänen entdeckt hatte und auf die er sich keinen Reim machen könne. Roland Appold vom Hochbauamt löste das Rätsel: „Die Dusche ist für Bedienstete, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen. Dies wurde auf mehrheitlichen Wunsch des Technischen Ausschusses aufgenommen.“ Eine Innovation, die im Gremium mit vernehmlichem Murren aufgenommen, dann aber nicht weiter kommentiert wurde.

Baubeginn im September

Interimsmäßig untergebracht sind die Kinder bereits am Rilkeweg 19 in Freiberg, in einer vormals von der evangelischen Kirchengemeinde Zuffenhausen genutzten Kindertagesstätte. Der Bau wurde laut Appold „ertüchtigt und wird weitere zwei Jahre halten“. Gekostet hat die Maßnahme 250 000 Euro. An Mietkosten werden insgesamt 200 000 Euro fällig. Nach dem Abriss des Altbaus soll bereits im September mit dem Neubau begonnen werden. Die Übergabe der neuen Kita ist nach aktuellem Stand im Oktober des nächsten Jahres geplant.