Die Kita-Beiträge werden 2018 und 2019 um jeweils fünf Prozent angehoben. Foto: dpa

Gegen die geplante Erhöhung der Kita-Gebühren in Steinenbronn waren die Eltern zunächst Sturm gelaufen, es gründete sich ein Gesamtelternbeirat. Nun gibt es einen Kompromiss, der beide Seiten zufriedenstellt.

Steinenbronn - Mit einem Kompromiss ist die Diskussion um die Erhöhung der Steinenbronner Kita-Gebühren beigelegt worden: Der Verwaltungs- und Sozialausschuss hat sich am Dienstagabend einstimmig für den Vorschlag der Verwaltung ausgesprochen, die Beiträge um jeweils fünf Prozent zum Jahresbeginn 2018 sowie 2019 anzuheben. „Damit können wir leben“, stellte Susanne Jelicic-Butera nach der Sitzung fest. Zuvor hatte die Elternvertreterin noch einmal ihre Einwände gegen den ursprünglich vorgesehenen Plan dargelegt.

Demnach wäre für die Betreuungsgebühren nach einer Steigerung im Januar 2017 ein weiterer zweistufiger Anstieg um insgesamt elf Prozent im Januar und September 2018 fällig geworden. „Kosten, die sich über Jahre aufgebaut haben, lassen sich nicht in kurzer Zeit auffangen – und schon gar nicht innerhalb nur einer Elterngeneration“, sagte die Sprecherin. Auch in ihrer schriftlichen Stellungnahme an die Ausschussmitglieder hatte Jelicic-Butera sich dafür stark gemacht, das aufgelaufene Soll „auf mehrere Schultern zu verteilen“. Eine Lösung müsse sowohl für die Verwaltung als auch für die aktuelle Elternschaft und „alle, die noch kommen“ tragbar sein. Ihr Entwurf sah eine bis in die Jahre 2020 oder 2021 gedehnte Staffelung vor.

Hohe Investitionen und mehr Geld für Personal

Das überarbeitete Konzept der Gemeinde, betonte die stellvertretende Kämmerin Sarah Kohler, liege mit insgesamt zehn Prozent dicht beim Vorschlag der Eltern, eine langfristige Bindung sei hingegen nicht möglich. Der Kostendeckungsgrad durch Elternbeiträge liege im Kindergartenbereich derzeit bei 11,5 Prozent, die Aufsichtsbehörde empfehle 20 Prozent.

Die Entstehung des Kostenberges führte Wolfgang Bohn, Hauptamtsleiter und Vorsitzender des Kindergartenausschusses, neben hohen Investitionskosten auch auf Kitaverordnungen des Landes wie etwa geänderte Personalschlüssel zurück. Gemeinsam liege allen Beteiligten aber die Sicherung der Qualität am Herzen. Deshalb habe sich die Gemeinde etwa dazu entschlossen, hauswirtschaftliche Kräfte einzusetzen, um die Erzieherinnen im Essensbereich zu entlasten. „Das ist nicht nur ein Kostenfaktor, sondern Teil des Steinenbronner Standards“, betonte Gitta Obst (FWV), die zugleich das Engagement der Elternvertretung lobte. „Nicht im Ärger verharren, sondern eine konstruktive Basis schaffen – das ist beispielhaft auch für andere Bereiche“, sagte Obst.

Im Bereich der Kernzeitbetreuung für Schulkinder bleibt es beim ursprünglichen Verwaltungskonzept: Im kommenden Jahr werden die Gebühren in zwei Schritten um insgesamt elf Prozent ansteigen.