So sieht das Gaisenhaus zurzeit aus, das Fachwerk ist zum Teil freigelegt. Foto: Caroline Friedmann

Das Gaisenhaus in Gaisburg wird umgebaut und erweitert. Dort werden Räume für zwei weitere Kita-Gruppen entstehen. Der Verein Pistoriuspflege als Träger sucht sieben Erzieherinnen und Erzieher.

S-Ost - In den Räumen des alten Gaisenhauses an der Hornbergstraße 99 wird gehämmert, gebohrt, gesägt und montiert. Decken, Wände und Fachwerk liegen frei, um das Haus herum ist ein Gerüst aufgebaut. Ein Handwerker montiert Deckenplatten, ein anderer installiert sanitäre Anlagen, der nächste kümmert sich um Leitungen und die Elektrik. Das Gebäude wird derzeit komplett entkernt, saniert und umgebaut – zu einem Familienzentrum samt Kindergarten.

Zwei neue Ganztagsgruppen

Dazu wird das Gaisenhaus mit der benachbarten Kindertagesstätte der Pistoriuspflege verbunden. So soll der Kindergarten mehr Platz bekommen: Im sanierten Gebäude werden Räume für zwei Ganztagsgruppen für zehn Kinder im Alter bis drei Jahren und für 15 Kinder im Alter bis sechs Jahren geschaffen. Neben Schlaf- und Aufenthaltsräumen sollen eine Küche, sanitäre Anlagen und ein Aufzug eingebaut werden. „Die Wände werden in verschiedenen Farben gestaltet und die Fachwerkbalken dürfen die Kinder später mit anstreichen“, sagt Frank Eulert, der Vorsitzende des Vereins Pistoriuspflege. „Außerdem wird noch eine Fluchttreppe in Richtung Garten gebaut.“

Auch das Familienzentrum, das während der Bauarbeiten ein paar Häuser weiter in der Hornbergstraße untergebracht ist, soll in ein paar Monaten wieder umziehen. Dann soll es im Erdgeschoss des Gaisenhauses verschiedene Angebote für Familien geben. Unter anderem ist ein offener Treffpunkt mit Kinderbetreuung geplant. Außerdem gibt es einen Mehrzweckraum, der auch für Veranstaltungen genutzt werden kann.

Fotovoltaik und Brennstoffzelle

Das Gebäude an der Hornbergstraße 99 ist seit mehr als 100 Jahren im Besitz des Vereins Pistoriuspflege. Bei den Plänen für den Umbau hat der Verein nicht nur darauf geachtet, dass vom alten Charme des Fachwerkhauses möglichst viel erhalten bleibt. Auch auf energetische Maßnahmen wurde Wert gelegt: Anfang November ist eine Fotovoltaikanlage installiert worden. Eine Fußbodenheizung soll für ein angenehm warmes Klima sorgen. „Die Fotovoltaikanlage hat eine Batterie, mit der wir Strom speichern können“, erklärt Eulert. „Dadurch bezahlen wir für Strom deutlich weniger. Und auch die Brennstoffzellenheizung sorgt für geringere Betriebskosten.“

Zwar sind Fotovoltaikanlage und Brennstoffzellenheizung in der Anschaffung nicht gerade günstig. Aber da energetische Sanierungen staatlich gefördert werden, hat sich der Verein für diese Möglichkeit entschieden. Durch die Fördergelder, so Eulert, gleiche sich das höhere Investment beinahe aus. Insgesamt rechnet der Vereinsvorsitzende für die Sanierungsmaßnahmen und die Innenausstattung des neuen Gaisenhauses mit Kosten in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro.

Im Februar 2020 sollen die Räume fertig sein. Die Eröffnung von Familienzentrum und Kindergarten ist für März vorgesehen. „Aufgrund des hohen Betreuungsbedarfs wollen wir mit der Krippengruppe der Kita starten“, erklärt Eulert. „Im Herbst soll dann auch der Betrieb für die Kinder bis sechs Jahre beginnen.“ Denn damit beide neuen Kitagruppen eröffnen können, braucht die Pistoriuspflege noch das nötige Personal. „Insgesamt suchen wir noch sieben Erzieher, mit drei könnten wir aber schon starten und eine Betreuung bis 16 Uhr anbieten“, so Eulert.