Der Bezirkschef Edgar Hemmerich ist nicht zufrieden mit der Informationspolitik der Stadt. Foto: Bergmann

Die Politik und Bürger in Plieningen beklagen fehlende Infos zum Kita-Ausbau. Auch Bezirkschef Edgar Hemmerich ist nicht zufrieden mit der Informationspolitik.

Stuttgart-Plieningen - Die Verlautbarung der Stadt stimmte nicht mit der Realität überein. Ende März berichtete unsere Zeitung, dass die Stadt die Anwohner über den Ausbau der Kita an der Osumstraße informiert hat und über die Kündigung von Pachtverträgen für Gärten unterhalb des Franziskaweges. So erklärte es damals eine Sprecherin der Stadt.

Anke Bührer wohnt am Franziskaweg und hat sich gewundert, als sie das in der Zeitung gelesen hat. „Ich bin nicht informiert worden, niemand hat das Gespräch mit mir gesucht.“ Sie hat ihre Nachbarn an der Osumstraße gefragt, ob sie ein Informationsblatt der Stadt im Briefkasten hatten, oder ob die Stadt angerufen habe. „Fehlanzeige“, sagt Bührer. Die Anwohner am Franziskaweg sind erbost, dass sie aus der Presse vom Ausbau der Kita um 75 Plätze erfahren mussten. Beginn soll 2014 sein.

Sprecherin: „Wir haben nicht rechtzeitig informieren können“

Denn die Bauarbeiten werden Folgen haben: Die Stadt muss gepachtete Flächen zurückfordern, um Platz zu schaffen für die vergrößerte Kita. Diese werden bisher von Anwohnern als Gärten genutzt. Auch der Bezirkschef Edgar Hemmerich ist nicht zufrieden mit der Informationspolitik der Stadt. „Wir haben überhaupt nichts gehört. Die Fachämter haben mit dem Bezirksrathaus nicht kommuniziert.“ Die Stadt gibt zu, dass bei ihrer Informationspolitik etwas missglückt sei: „Wir verstehen den Unmut der Pächter und bedauern die Missverständnisse ausdrücklich“, heißt es in einer Stellungnahme von Svenja Stickert, der Sprecherin der Stadt.

Warum die Stadt weder Anwohner noch Bezirksrathaus informiert, dies aber gegenüber der Presse behauptet hat, erklärt Stickert so: „Wir haben nicht rechtzeitig informieren können“, schreibt sie. Mittlerweile habe die Stadt dies nachgeholt, versichert Stickert. Sie stellt klar, dass nur vier Gärten betroffen seien. Zwei Pächter seien direkte Nachbarn der Kita, zwei würden in der näheren Umgebung wohnen, sagt sie. Die Stadt werde ihnen die Nutzungsverträge zum 31. Oktober kündigen und Ersatzflächen anbieten. Unter Umständen bestünde auch die Möglichkeit, dass die Gärtner ihre Flächen bis 2013 weiter bewirtschaften können. Und wieder gibt die Sprecherin der Stadt ein Versprechen: „Wir wollen die Situation in einem persönlichen Gespräch mit den Pächtern klären und zu einer guten Lösung finden.“