Ehrenamtliche sollen für Corona-Betroffene Lebensmittel einkaufen – das ist die Idee von „Waiblingen liefert“. Foto: dpa/Marcel Kusch

In einer Zeit der Absagen will die evangelische Kirche in Waiblingen etwas Konstruktives tun: sie plant den Aufbau einer Nachbarschaftshilfe auf Zeit, die Corona-Betroffenen zugute kommen soll.

Waiblingen - Wie kommen Menschen, die wegen eines Corona-Verdachts oder einer Erkrankung das Haus nicht verlassen sollen, an Lebensmittel und andere notwendige Dinge? Timmo Hertneck, der Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Waiblingen, hat da eine Idee: „Waiblingen liefert“ heißt das Projekt, bei dem Bürger ehrenamtlich Lebensmittel und Medikamente vor die Wohnungstüre von anderen liefern und Nachbarschaften sich gegenseitig unterstützen sollen. Weil Letztere oft nicht mehr funktionieren, gilt es nach Auffassung von Timmo Hertneck, rasch eine Nachbarschaftskultur zu etablieren, bevor die große Krankheitswelle ankommt.

Hertneck: Kirche ist gut vernetzt

Hinter dem Ganzen müsse schon aus versicherungstechnischen Gründen eine Institution stehen, sagt Timmo Hertneck: „Die Kirche ist da am beweglichsten und vor Ort am besten vernetzt.“ Der Service solle aber natürlich allen, die ihn benötigen zugute kommen – egal welcher Konfession sie angehören. „Wir wollen keine neue Nachbarschaftshilfe aufbauen, das ist als eine zeitlich begrenzte Aktion gedacht“, betont Hertneck, der sich auch selbst hinters Steuer klemmen und für andere einkaufen gehen will.

Projekt soll bis Ende der Pandemie laufen

Als Grundsatz für die Freiwilligen gilt: Die Wohnung des Belieferten wird nicht betreten. Als Entschädigung sollen die Helferinnen und Helfer Kilometergeld bekommen, sonst wird es keine Aufwandsentschädigung geben. Die Verwaltungskosten werde die Kirche tragen, kündigt der Dekan an. Das Projekt soll bis zum Abklingen der Epidemie laufen. Wer sich engagieren möchte, kann sich beim Dekanat melden, am besten per E-Mail an dekanatamt.waiblingen@elkw.de.