Der Regen hat den Schwarmdrang der Kirchheimer Radler nur kurz unterdrückt. Foto:  

Schon jetzt sind die Stadtradler in Kirchheim zwei Mal rund um die Welt geradelt. Das ist doppelt so viel, wie im vergangenen Jahr.

Kirchheim - Ein Schwarm war es nicht gerade, der da durch den Kirchheimer Regen geradelt ist. Aber die, die am Montagabend aufs Rad gestiegen sind und der Einladung zum „Schwarmradeln“ gefolgt sind, können zumindest mit Fug und Recht behaupten, für das Radfahren zu schwärmen. Und nebenbei haben sie noch ein paar Kilometer auf ihr Stadtradeln-Konto draufgepackt.

Auch wenn der Regen den Schwarmdrang kurzzeitig unterdrückt hat, gehen die Kirchheimer in diesem Jahr die Herausforderung, binnen dreier Wochen so viele Radkilometer wie möglich anzuhäufen, mit besonderem Schwung an. Drei Tage vor Ende der Ablauffrist haben 606 aktive Radfahrern, organisiert in 46 Teams, eine Strecke von 86 532 Kilometern zurückgelegt und dabei der Umwelt mehr als zwölf Tonnen Kohlendioxid erspart. „Wir gehen fest davon aus, dass unterm Strich mehr als 100 000 Kilometer rauskommen“, sagt Lisa-Maria Riemann, die Mobilitätsplanerin der Stadt.

Dass die Radler in der 40 000 Einwohner zählenden Teckstadt die zweite Luft bekommen haben, hängt ganz offensichtlich eng mit ihrem Amtsantritt vor elf Monaten zusammen. Zuvor waren 180 Radelnde, darunter auch acht Mitglieder des als besonders mobil bekannten Kirchheimer Gemeinderates, in dem Messzeitraum von knapp drei Wochen „nur“ einmal rund um den Äquator geradelt. Auf der Basis von 41 677 Radkilometern betrug die Kohlendioxid-Ersparnis damals knapp sechs Tonnen. Und noch ein Vergleich: Das, gemessen an den Einwohnerzahlen, mehr als doppelt so große Esslingen hat in der dort am vergangenen Samstag zu Ende gegangenen Stadtradel-Periode rund 155 000 Kilometer zusammengestrampelt.

„Wir haben mehr Arbeit in die Ausschreibung und in die Werbung gesteckt“, erklärt Lisa-Maria Riemann die Verdoppelung aller relevanter Zahlen. So hat das neu an den Start gegangene Schlossgymnasium mit bisher geradelten 14 369 geradelten Kilometern die Vorjahressieger von „Hepfel goes green“ mit 8400 Kilometern schon jetzt weit hinter sich gelassen.

Auch im Alltag radelt Kirchheim, als laut Riemann „eine Stadt der kurzen Wege, der wadenfreundlichen Topografie und der guten Fahrrad-Infrastruktur“, auf der Überholspur. Im vergangenen Jahr haben 419 169 Radler die Zählstation am Eingang zur Innenstadt passiert. 2017 waren es lediglich 382 738 gewesen.