Sie haben gut lachen: die Vorstandsmitglieder Bernhard Fischer und Anja Mayer sowie der Programmplaner Günther Scheuring (v. li.) freuen sich über die Preisurkunde. Foto: privat

Der Club Bastion mit Sitz in Kirchheims alter Stadtbefestigung hat den „Applaus 2017“ für sein Musikprogramm abgeräumt.

Kirchheim - Hochzufrieden sind dieser Tage Bernhard Fischer, Vorstandsmitglied des kulturell-literarischen und politischen Kirchheimer Clubs Bastion, sowie Ausschussmitglied und Musikprogrammplaner Günther Scheuring aus Dresden heimgekehrt. Dort, genauer: im Kulturzentrum Alter Schlachthof, haben sich die Vertreter und Abordnungen von 86 Clubs und Spielstätten aus der ganzen Republik zur Preisverleihung „Applaus 2017“ durch die in Berlin ansässige „Gemeinnützige Projektgesellschaft Initiative Musik“ versammelt – unter ihnen auch die beiden Bastions-Abgesandten.

Der Club mit Sitz in Kirchheims alter Stadtbefestigung ist in der zweiten von insgesamt drei Wettbewerbskategorien, bei der im vergangenen Jahr mindestens 52 Konzerte im Rahmen eines „kulturell herausragenden Programms“ nachgewiesen werden mussten, als einzige Spielstätte aus Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. In der Kategorie drei – mit mindestens zehn Livemusikveranstaltungen – folgten als Landesteilnehmer der Schorndorfer Club Manufaktur, der Club W71 aus Weikersheim und der Jazzclub Villingen. In der Spitzengruppe mit mindestens 104 Konzerten finden sich keine Wettbewerbsteilnehmer aus dem Land.

320 Clubbetreiber und Veranstalter haben sich beworben

Insgesamt haben sich rund 320 Clubbetreiber und Veranstalter aus sämtlichen Genren der Popularmusik beworben. In den drei Siegerkategorien sind Preisgelder von 7500, 20 000 und 40 000 Euro vergeben worden, auch wurden etliche Sonderpreise überreicht. Mit einer Fördersumme von 1,8 Millionen Euro gilt der „Applaus 2017“ laut Wettbewerbsveranstalter als höchstdotierter Bundesmusikpreis für unabhängige Musikclubs und Veranstaltungsreihen. Im Falle der Bastion und weiterer soziokultureller Clubs galt als Zusatzbedingung für die Wettbewerbsteilnahme, dass der Anteil von Zuschüssen am Vereinsetat 40 Prozent nicht übersteigen darf, sagt Programmplaner Scheuring.

Der Blick auf die Liste der Preisträger in Kategorie zwei zeigt, dass Kirchheims Bastioniken in recht guter Gesellschaft sind. So konnte etwa der Kölner Club Bahnhof Ehrenfeld den Sondertitel einer „Spielstätte des Jahres“ einheimsen. Der Bunker Ulmenwall aus Bielefeld , aber auch der Erfurter Franz Mehlhose und die Berliner Spielstätte namens „Sepp Maiers 2raumwohnung“ dürfen sich mit dem Prädikat „Bestes Artist Development“ schmücken.

Das Geld fließt ins Jubiläumsprogramm

Bei der Preisübergabe in Dresden unterstrich Professor Monika Grütters als Beauftragte der Bundesregierung die zunehmende Bedeutung der Auszeichnung „Applaus 2017“. Die Kulturstaatsministerin: „Es sind neben den großen Bühnen vor allem die vielen kleineren Clubs, denen es gelingt, das Publikum mit ihren Live-Musikprogrammen zu begeistern und dabei jungen, noch unbekannten Musikerinnen und Musikern eine Bühne zu bieten.“

Für die auf ehrenamtliche Mitarbeit angewiesenen soziokulturellen Clubs wie Kirchheims Bastion und die Schorndorfer Manufaktur – beide in der 68er-Ahnenreihe fest verwurzelt und verbandelt – kommen die Preisgelder zur rechten Zeit. Schließlich basteln die jeweiligen Verantwortlichen bereits fleißig am Jubiläumsprogramm zum Fünfzigjährigen im kommenden Jahr.