Foto: Roberto Bulgrin/bulgrin

Die Orden des ehemaligen DDR-Staatsratschefs Erich Honecker liegen nicht in Sammlervitrinen, sondern im Amtsgericht Kirchheim. Die Bundesrepublik Deutschland hat per einstweiliger Verfügung erwirkt, dass der Kirchheimer Auktionator Andreas Thies den Nachlass Honeckers nicht versteigern darf.

Kirchheim - Der Sonderzug nach Pankow, der von Kirchheim unter Teck aus hätte losfahren sollte, ist auf freier Strecke gestoppt worden. Im Namen der Bundesrepublik Deutschland hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Chemnitz dem Kirchheimer Auktionator Andreas Thies untersagt, den Nachlass des ehemaligen DDR-Staatsratschef Erich Honecker zu versteigern. Der Staat macht selbst Eigentumsansprüche an den Orden geltend. Im Gegenzug verklagt der so unvermittelt ausgebremste Auktionator nun die Bundesrepublik Deutschland auf Schadensersatz in Höhe von einer Million Euro. So viel mehr, das hat Thies sauber aufgelistet, hätte er erlösen können, wäre die Auktion am vergangenen Samstag unbeeinflusst von dem juristischen Scharmützel über die Bühne gegangen.