Feuerwehrleute eilen mit der Drehleiter und Atemschutzgeräten zu Hilfe. Foto: SDMG

Nach dem Tod eines 69-Jährigen in der Kirchheimer Psychiatrie laufen die Ermittlungen weiter. Der mutmaßliche Täter war wegen kleinerer Delikte bei der Polizei bekannt.

Kirchheim - Wie der 69 Jahre alte Mann bei dem Zimmerbrand am Sonntagabend in der Medius-Klinik Kirchheim zu Tode gekommen ist, wird eine Obduktion zeigen müssen. Elvira Benz, die stellvertretende Geschäftsführerin der Medius-Kliniken, geht jedenfalls davon aus, dass es eine Obduktion geben wird. Gegen 21.15 Uhr war am Sonntag Brandalarm ausgelöst worden. Die Polizei nahm später den 24 Jahre alten Zimmernachbarn des 69-Jährigen fest. Er soll das Feuer in dem Zimmer gelegt haben und steht unter Mordverdacht. „Nein, er war nicht fixiert“, sagt Elvira Benz über das Opfer, das in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie betreut worden ist.

Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen erklärt, ist der Verdächtige nicht einschlägig vorbestraft, bei der Polizei aber wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruchs und Notrufmissbrauchs bekannt. Der 24-Jährige ist aufgrund seiner psychischen Erkrankung auf richterliche Anordnung in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht worden.

Über mögliche Konsequenzen für den Klinikalltag zu sprechen sei derzeit noch zu früh, sagt Elvira Benz. Zunächst einmal müssten die Ermittlungsergebnisse abgewartet werden. Innerhalb der Klinik liefen aber bereits viele Gespräche. „Wir bereiten den Fall intern sehr kritisch auf“, sagt die stellvertretende Geschäftsführerin.

Grundsätzlich verfüge die Klinik über ein „sehr hohes Sicherheitskonzept“, bei dem auch der Brandschutz eine zentrale Rolle spiele. „Wir sind aber keine Forensik“, fügt Elvira Benz hinzu. Deshalb seien Maßnahmen wie in einem Gefängnis in einer Psychiatrie wie der in Kirchheim auch nicht angezeigt.