Ein Wähler stimmt ab. Die evangelische Kirche lässt ihre Mitglieder über die Ämterbesetzung abstimmen. Foto: dpa/Marijan Murat

1,8 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen über die Zusammensetzung der Kirchengemeinderäte im Südwesten abzustimmen. Ergebnisse liegen indes noch nicht vor.

Stuttgart - Rund drei Millionen Protestanten waren am Sonntag zur Kirchenwahl in Baden-Württemberg aufgerufen. In Baden wurden die sogenannten Kirchenältesten gewählt, die sich stark im Alltag der Kirchengemeinde engagieren und auch über Stellenbesetzungen und Bauvorhaben entscheiden. Die evangelischen Christen in Württemberg stimmten über die Gemeindeleitungen und über die Landessynode ab, also über das Kirchenparlament. Bei den Wahlen Ende 2013 hatte in Württemberg nur jeder vierte Wahlberechtigte seine Stimme abgegeben, in Baden waren es nur 20 Prozent. Ergebnisse wurden am frühen Montagmorgen erwartet.

Der Sprecher der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Oliver Hoesch, sagte am Sonntagnachmittag, die Gemeinden hätten von einem „lebhaften Rücklauf“ berichtet. Landesbischof Frank Otfried July habe im Gemeindehaus der Stuttgarter Christuskirchengemeinde gewählt.

1,8 Millionen Wahlberechtigte

Im württembergischen Landesteil sind etwa 1,8 Millionen wahlberechtigte Kirchenmitglieder zur Wahl aufgerufen. Sie stimmen ab über rund 10 000 Kirchengemeinderäte in den 1244 Gemeinden und über die neue Landessynode. In beiden Fällen dauert die Amtszeit sechs Jahre. Die mehr als 90 Synodalen entscheiden nicht nur über die Verwendung der Kirchensteuern und die kirchlichen Gesetze. Sie stimmen spätestens in drei Jahren auch über eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für Landesbischof July ab.

Im badischen Landesteil werden etwa 4400 sogenannte Älteste in den 640 Kirchen- und Pfarrgemeinden gewählt. Derzeit gibt es etwa eine Million wahlberechtigte Kirchenmitglieder in Baden.