Interreligiöser Dialog soll beim evangelischen Kirchentag vom 3. bis 7. Juni eine wichtige Rolle spielen. Foto: dpa

Beim „Mittags-Tisch der Religionen“ können Kirchentagsteilnehmer am Samstag, 6. Juni, in Stuttgarter Moscheen zu Mittag essen und eine Führung machen. Das gab Kirchentagssprecher Alexander Matzkeit am Dienstag bekannt.

Stuttgart - Der interreligiöse Dialog soll beim Kirchentag gefördert werden, obwohl es keine Schlafplätze in Moscheen geben wird, wie die muslimische Gemeinde „Ahmadiyya Muslim Jamaat“ angeboten hatte. Beim „Mittags-Tisch der Religionen“ können Kirchentagsteilnehmer am Samstag, 6. Juni, in vier Stuttgarter Moscheen zu Mittag essen und anschließend eine Führung mitmachen, wie Kirchentagssprecher Alexander Matzkeit am Dienstag bekannt gab.

Vier Moscheen werden beteiligt sein: die Ditib-Moschee in Feuerbach, die Moschee des Verbands der Islamischen Kulturzentren am Pragfriedhof sowie Milli Görüs und die Moschee der Islamischen Gemeinschaft in Stuttgart-Ost.

Das Angebot vom muslimischen Verband Ahmadiyya, dass in ihren Moscheen Kirchentagsteilnehmer übernachten könnten, hatte die Kirchentagsleitung abgelehnt. „Der Umstand an sich ist schade“, sagt Ahmadiyya-Sprecher Kamal Ahmad. Den Grund dafür sieht er aber nicht im Verhalten der Kirchentagsleitung, sondern in den rechtlichen Vorschriften für die Unterkünfte.

Beide Seiten betonten, dass die Gespräche über andere Formen der Zusammenarbeit fruchtbar und mit großem gegenseitigen Respekt verliefen. Ahmadiyya will nun eine Sammelunterkunft in einer Schule betreuen.

Kirchentagssprecher Alexander Matzkeit hatte als Hauptgrund gegen die Moscheen als Schlafplatz die fehlenden Duschen angegeben. In den rechtlichen Anforderung des Baurechtsamts an die Sammelunterkünfte seien Duschen nicht enthalten, so der stellvertretende Amtsleiter Rainer Grund.

„Ob es Duschen geben muss, ist allein Entscheidung des Veranstalters“, sagt Grund. Das Baurechtsamt fordert zwei verschiedene Rettungswege und Rauchmelder, die auch kurzfristig installiert werden können. Ob die Rettungswege in den Moscheen den Anforderungen entsprochen hätten, ist unklar. Sprecher Ahmad rät für künftige Kirchentage: „Die Kirche, die Stadt und die muslimischen Gemeinden sollten sich schon ein, zwei Jahre vorher zusammensetzen, um die Möglichkeiten auszuloten.“