Bettina Hoy, die Pfarrerin der Sommerraingemeinde, freut sich besonders auf das Feierabendmahl in ihrer Kirche. Foto: Julia Barnerßoi

Während des Evangelischen Kirchentags hat die Pfarrerin der Sommerraingemeinde, Bettina Hoy, alle Hände voll zu tun. Beim Abschlussgottesdienst erfüllt sie sich einen über Jahre gehegten Wunsch.

Bad Cannstatt – - Was wäre Bad Cannstatt ohne seine Bewohner? In einer Serie stellen wir Cannstatter Persönlichkeiten vor, sprechen mit ihnen über Privates, aber auch über Aktuelles aus dem Stadtbezirk.

Was darf es für Sie sein, Wein oder Wasser?
Immer beides. Das Wasser für die Gesundheit und der Wein für die Freude. Es steht schon in der Bibel: „Der Wein erfreue des Menschen Herz“ und das tut er auch bei mir. Ich gestehe, ich bin während meines Studiums in Erlangen zur Liebhaberin des Frankenweins geworden. Aber natürlich weiß ich inzwischen, dass es auch anderswo guten Wein gibt, zum Beispiel in Bad Cannstatt. Ich stamme aus Sachsen und als ich jung war, war das noch in der DDR. Da hatte man keine große Wahl und musste trinken was es gab. Ich erinnere mich noch an einer Sorte mit dem Namen Bärenblut, ein schwerer Rotwein aus Bulgarien.
Wenn Sie in Ihren Terminkalender blicken: Was steht kommende Woche an?
Bis Sonntag natürlich noch der Evangelische Kirchentag. Heute ist hier in der Sommerrainkirche ein großes Event, auf das ich mich sehr freue: das Feierabendmahl. Das ist ein besonderer Gottesdienst, den zahlreiche Gemeinden heute ausrichten. Wir haben viele Mitwirkende, eine Band und ein Fingerfood-Büffet. Die anderen Veranstaltungen des Kirchentags werden komplett zentral organisiert, beim Feierabendmahl sind wir als Gemeinden die Gastgeber. Ich habe diese Idee ehrenamtlich in der Projektleitungsgruppe des Kirchentags mitgestaltet. Wir haben ein Heft mit Texten erstellt, die heute in vielen Gemeinden erklingen werden. Und dann freue ich mich auf den Abschlussgottesdienst am Sonntag. Ich kann meinen vor Jahren aufgekommenen Wunsch erfüllen und das Abendmahl mit austeilen. Und ab Montag geht die Woche natürlich weiter wie immer.
Seit wann arbeiten Sie in Bad Cannstatt ?
In Sommerrain bin ich seit Anfang 2012, in Cannstatt wohne und arbeite ich aber schon seit 2008. Ich war zunächst Pfarrerin zur Dienstaushilfe, da habe ich angefangen in Steinhaldenfeld, war lange in der Lutherkirche und schließlich in Sommerrain, hier habe ich dann die Pfarrstelle übernommen.
Was gefällt Ihnen am Stadtbezirk?
Das mag vielleicht merkwürdig klingen, aber ich mag die Friedhöfe. Den Hauptfriedhof und auch den kleinen Uff-Kirchhof. Das hat natürlich mit meinem Beruf zu tun. Viele Menschen habe ich dort schon begleitet, sei es auf ihrem letzten Weg oder beim Abschied von einem lieben Menschen. Dieser Teil meiner Arbeit liegt mir ganz besonders am Herzen.
Und was finden Sie weniger attraktiv?
Den Wilhelmsplatz. Da möchte man am liebsten gar nicht aussteigen. Aber damals wurde so gebaut und man fand das schick.
Wo trinken Sie Ihren Wein und Ihr Wasser am liebsten?
Am liebsten bekomme ich den Wein von Freunden serviert. Aber ich habe natürlich auch Wein zuhause und schenke ihn gerne an Freunde aus.