Einsatz für die neue Orgel: Jens Wollenschläger (links) und Ernst-Martin Lieb. Foto: Müller

Die Stiftung Musica Sacra soll im Dezember gegründet werden. Doch dafür fehlt noch Geld. Erst wenn mindestens 100 000 Euro zugesagt sind, wird die Gründung Wirklichkeit. Die Stiftung soll den Bau einer neuen Orgel ermöglichen.

Möhringen - Der Zeitplan hat sich ein wenig geändert: die Orgel-Stiftung Musica Sacra soll nun am Samstag, 15. Dezember, in der Martinskirche ins Leben gerufen werden. Zuvor steht noch das gemeinsame Adventssingen aller Chöre auf dem Programm. Passen würde es ja, denn die Martinskantorei feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Doch ob es an diesem Tag zur Gründung kommt, steht derzeit in den Sternen. Noch fehlt Geld. Bisher wurden 61 055 Euro gestiftet. Der Kirchengemeinderat hatte aber beschlossen, dass mindest eine Summe von 100 000 Euro zusammenkommen muss, damit die Stiftung Wirklichkeit wird. Schließlich wird die neue Orgel 800 000 Euro kosten. „Das ist schon eine Hausnummer“, sagt Pfarrer Ernst-Martin Lieb. Doch eine Alternative dazu sehen er und seine Mitstreiter nicht: Die derzeitige Orgel ist finanziell gesehen ein Fass ohne Boden, bei der auch Reparaturen nur bedingt weiterhelfen. Die nächsten drohen bereits und werden wohl zwischen 150 000 und 200 000 Euro verschlingen.

 

Hoffnung hat sich nicht erfüllt

Im Dezember des vergangenen Jahres hat die Kirche 11 000 Broschüren an alle Möhringer Haushalte vereilt und darin um Stifter geworben. Damals hatte man sich noch äußerst optimistisch gezeigt, bis Mitte dieses Jahres ein Stiftungskapital in Höhe von 400 000 Euro zu erreichen. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Lieb weiß aber nur zu gut, dass auch mehr als 61 000 Euro eine ordentliche Summe sind. „Für viele sind 500 Euro viel Geld.“ Lieb ergänzt: „Wir sind in einem guten Fahrwasser, aber es muss sich noch einiges bewegen.“

Im nächsten Gemeindebrief soll daher noch einmal die Orgel-Stiftung im Mittelpunkt stehen. Lieb hofft, dass sich dann der eine oder andere „noch einen Ruck gibt“. Bislang gibt es zwei sogenannte Platin-Stifter, die mehr als 10 000 Euro gespendet haben. Gerade für Menschen, die größere Summen spenden möchten, sei die Stiftung interessant. Sie biete schließlich erhebliche Steuervorteile. Lieb ist zuversichtlich, dass bis Dezember wenigstens die angestrebten 100 000 Euro erreicht werden. „Es dürfen aber gern mehr sein“, fügt der Pfarrer hinzu. Schließlich handele es sich um keine Aufgabe, die man sich selbst gestellt habe, sondern um eine, die man bewältigen müssen. Lieb kann sich nicht vorstellen, dass die Stiftung nicht gegründet wird: „Entweder passiert dies im Dezember oder später. Die Notwendigkeit ist einfach da.“ Doch der Weg bis zur neuen Orgel ist noch weit. Erst wenn 500 000 Euro zur Verfügung stehen, kann eine Orgelbaufirma beauftragt werden. Immerhin, wenn die halbe Million in der Stiftungskasse ist, dürfte auch die restliche Summe nicht mehr problematisch sein. Schließlich hat ein Gönner bereits durchblicken lassen, dass er dann 200 000 Euro plus X beisteuere. Das die Zeit drängt, weiß Lieb. Er hat mehrmals betont, dass die Orgel in sieben Jahren stehen muss. Schließlich will man kein Geld mehr in das alte Musikinstrument stecken.