Der Foto: Horst Rudel

Der evangelische Kirchengemeinderat in Wendlingen hat beschlossen, für die Johanneskirche einen Architektenwettbewerb auszuschreiben. Das Gotteshaus ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu erhalten und wird wohl abgerissen, um einem neuen Gemeindezentrum Platz zu machen.

Wendlingen - Der evangelische Kirchengemeinderat in Wendlingen hat mit acht zu fünf Stimmen beschlossen, für die Johanneskirche einen Architektenwettbewerb auszuschreiben. Das Gotteshaus ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu erhalten und wird wohl abgerissen, um einem neuen Gemeindezentrum Platz zu machen. Dies soll Teil der Wettbewerbsaufgabe sein. Lediglich der Kirchturm soll nach dem Votum des Kirchengemeinderats erhalten werden.

Innerhalb der Gemeinde sind längst nicht alle von den Neubauplänen überzeugt. Zwei Initiativen haben sich für den Erhalt des Zeltdachbaus aus dem Jahr 1964 starkgemacht. 1500 Unterschriften wurden gesammelt, eine Mahnwache vor der Kirche wurde abgehalten. Doch am Ende haben diese Aktionen den Kirchengemeinderat nicht zu einem anderen Beschluss geführt.

Gestützt auf die Machbarkeitsstudie eines Architekten, befürwortet eine Mehrheit des Leitungsgremiums grundsätzlich den Bau eines neuen Gemeindezentrums. Dieses soll neben Büros, Gruppenräumen und einem Gottesdienstraum auch Platz schaffen für 24 Wohneinheiten. Dort sollen künftig Menschen mit Behinderung eine neue Heimat finden. Ein vergleichbares Zentrum – statt betreutem Wohnen gibt es dort eine Kindertagesstätte – ist vor sechs Jahren in Oberesslingen entstanden. Dort wurde die Gartenstadtkirche einem Neubauprojekt geopfert.

Die Gemeindespitze in Wendlingen um Pfarrer Stefan Wannenwetsch hofft nun, dass in der Gemeinde Ruhe einkehrt. Letztlich geben wirtschaftliche Gründe den Ausschlag für den absehbaren Kirchenabriss. Die denkmalgeschützte evangelische Eusebiuskirche in Wendlingen bleibt indes erhalten.