Motorradgottesdienste, Remstalpilgern und eine Nacht der offenen Kirche: Die Kirchen sind offizielle Partner der Remstal-Gartenschau und wollen sich im kommenden Jahr von einer etwas anderen Seite präsentieren.

Schorndorf - Taufe, Konfirmationsunterricht, Hochzeit, Beerdigung: „Mit Kirche verbinden viele Leute schnell diese biografische Begleitung. Das ist auch wichtig, aber Kirche ist mehr“, sagt die evangelische Pfarrerin Silke Stürmer. Sie und Uli Häufele, der Geschäftsführer der katholischen Kirche Rems-Murr, leiten die ökumenische Steuerungsgruppe, die die Beteiligung der Kirchen an der Remstalgartenschau 2019 plant. „Wir werden nicht das Rad neu erfinden, aber wir möchten mit niederschwelligen Angeboten zeigen, was wir zu bieten haben und dass wir manchmal vielleicht auch anders sind, als gedacht“, sagt Silke Stürmer.

Spaziergänge und Impulse

Ein Beispiel könnten Motorradgottesdienste sein oder das Remstalpilgern, ein festes Format, das es während der Gartenschau in jeder Kommune während der jeweiligen Schwerpunktwoche geben soll. Geplant ist, dass dabei eine kleine Führung durch die jeweilige Kirche angeboten wird, an die sich ein kleiner Spaziergang anschließt, der mit einem kurzen spirituellen Impuls und einer Tasse Kaffee in der Kirche endet. Ein anderes Beispiel ist die Nacht der offenen Kirche, die am 5. Oktober in allen 16 Gartenschau-Kommunen stattfinden soll. „Ein Lichtband oder etwas ähnliches soll die Kirchen miteinander verbinden“, sagt Silke Stürmer. Die Kirchen werden dann an den späten Abendstunden geöffnet sein, es sollen Konzerte, Kirchenkino oder Lesungen angeboten werden.

Eine App als Kirchenführer

Lust machen auf die Kirchen im Remstal soll ein Motivationsclip, der seit vergangener Woche auf der Homepage steht. „Wir wollen nicht nur unsere wundervollen Gebäude zeigen, sondern auch die Menschen, die es darin gibt“, sagt Silke Stürmer. Vor allem um die Kirchen und ihre manchmal unbekannten Schätze geht es bei einer Smartphone-App, die für die Gartenschau ausgearbeitet wird. Im Grunde baut sie auf die bestehende Kirchenlandkarte-App der evangelischen Kirche Deutschland auf. „Allerdings ist das Remstal dort bisher nicht wirklich vertreten“, sagt Silke Stürmer. Dies soll sich ändern: Die App soll den Gartenschau-Besuchern die Kirchen baulich, künstlerisch, liturgisch und musikalisch erschließen.

Zudem bildet das evangelische Kreisbilungswerk im Vorfeld der Gartenschau in einem Kompaktkurs Kirchenführer (am Freitag, 21. September, von 16 bis 21 Uhr und am Samstag, 16. März 2019 ganztägig) sowie ökumenische Pilgerführer (am Freitag, 29. Juni, von 16 bis 21 Uhr und ebenfalls am Samstag, 16. März 2019 ganztägig) aus.

Thorsten Englert freut sich auf die enge Zusammenarbeit: „Das Motto unendlich glauben passt perfekt zu unserer Idee des unendlichen Gartens im Remstal und ich freue mich auf die vielen tollen Veranstaltungen, die von den Kirchen in den 16 Gartenschau-Kommunen umgesetzt werden“, sagt der Gartenschau-Geschäftsführer.