Gebäude wie das Kloster Lorch zeugen von der kirchlichen Prägung des Remstals. Die Remstal-Gartenschau wollen die Kirchen nutzen, um sich zu präsentieren. Foto: StZN/Kiunke

Motorrad-Gottesdienst und mobile Kirche, Pilgerwanderungen und Popkonzert unterm Kirchendach: Bei der Remstal-Gartenschau wollen evangelische und katholische Kirchengemeinden sich und ihre Vielfalt zeigen. Mal laut und mal leise.

Schorndorf - Für Silke Stürmer ist die Remstal-Gartenschau eine große Chance: „Wir können zeigen, wie vielfältig die Kirche ist und sie sichtbarer machen“, sagt die evangelische Pfarrerin, die einer ökumenischen Projektgruppe für die Remstal-Gartenschau angehört. Denn: „Das Remstal ist stark kirchlich geprägt“, ergänzt Projektmanager David Kobow-Ventzki, der von der evangelischen Landeskirche für die Gartenschau abgestellt ist. Manche Gebäude, wie das Kloster Lorch als ehemalige Grablege der Staufer oder die Stiftskirche in Beutelsbach, künden davon.

An sieben Sonntagen durchs ganze Remstal pilgern

Dass die Kirche aber nicht nur Geschichte ist, sondern heute noch in den Lebenskontext gehört, soll unter dem Motto „unendlich glauben“, während der Remstal-Gartenschau deutlich werden. „Unterwegs in unendlichen Gärten“, unter diesem Titel steht eine Pilgerreihe. An sieben Sonntagen werden sieben Pilgerwanderungen angeboten – wer an allen teilnimmt, pilgert einmal durch das gesamte Remstal. „Ein tolles Format, das auf einer Bundesgartenschau nicht möglich wäre. Da kommt die Weite des Tals zum Tragen“, sagt Silke Stürmer.

Das Angebot ist bewusst offen gehalten, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Manche Etappen beginnen mit einem Gottesdienst, auf allen Streckenabschnitten liegen interessante Kirchen und Landmarken. Begleitet werden die Wanderer von ausgebildeten Pilgerführern. Ergänzend dazu bieten viele Kirchengemeinden während der Gartenschau kleine Pilgerspaziergänge am Sonntagnachmittag an: Diese bestehen meist aus einem inhaltlichen Impuls, einem familienkompatiblen Spaziergang und einer kurzen Kirchenführung.

Motorradgottesdienst in Urbach

Während die Pilgerwanderungen ein eher besinnliches Angebot darstellen, wird es am 26. Mai vermutlich etwas lauter zugehen: An diesem Sonntag findet in Urbach ein großer Motorradgottesdienst statt. Die Musik kommt von der Schwabenrock-Band Waschbrett, danach gibt es eine Segnung der Biker, bevor diese auf eine dreistündige Ausfahrt gehen, die in Remshalden endet.

Ohne Motor und trotzdem beweglich ist die mobile Kirche, die in der ersten Sommerferienwoche entlang des Remstalradwegs an unterschiedlichen Punkten anzutreffen ist. Die Miniatur-Kirche steht auf einem Anhänger „und wird von den Kirchengemeinden betreut“, berichtet David Kobow-Ventzki. Mal gibt es eine kleine Andacht, mal einen Hefezopf und immer die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen.

Höhepunkt ist die Nacht der offenen Kirchen

Höhepunkt der Aktivitäten soll die Nacht der offenen Kirchen am 5. Oktober sein. Sie beginnt um 20.19 Uhr mit einem Glockengeläut aller Kirchen im Tal. Zudem werden mindestens 40 Kirchen illuminiert – „da wird ein leuchtendes Band durch das Remstal gehen“, schwärmt Silke Stürmer. Von 20.30 Uhr an bis zum Abendsegen um Mitternacht bieten die Teilnehmer unterschiedliche Programmpunkte, etwa Kirchenkino, Lesungen oder Konzerte.

Alle Infos zu den Veranstaltungen finden sich im Internet.