Raphael Schäfer versteht sich als Brückenbauer. Foto: Alexandra Kratz

Etwa 14 Jahre lang ist Raphael Schäfer in Stuttgart Seelsorger für Familien mit behinderten Kindern gewesen.

Fasanenhof - Als Raphael Schäfer vor 14 Jahren nach Stuttgart kam, begann er etwas völlig Neues. Gemeinsam mit einer Kollegin baute er eine Seelsorge für Familien mit behinderten Kindern auf. Seitdem war er Ansprechpartner für Eltern, gab Religionsunterricht an der Margarete-Steiff-Schule und organisierte Veranstaltungen und Ausflüge für Familien. Darüber hinaus erarbeitete er Konzepte, wie Inklusion in der Gemeinde funktionieren kann. „Es ist ein sehr gefühlvoller Beruf“, fasst Schäfer zusammen und ergänzt: „Das Amt beinhaltet alle Lebensthemen. Es ist eine ganzheitliche Aufgabe. Man muss mit Kopf, Hand und Fuß dabei sein.“

Seelsorger für Familien mit behinderten Kindern gibt es in der gesamten Diözese. Für Schäfer ist es nach wie vor „ein Traumberuf“. Darum hat er auch nur das Dekanat gewechselt. Der 50-Jährige arbeitet nun in Reutlingen und baut dort eine Seelsorge für Familien mit behinderten Kindern auf. „Ich finde es spannend, mit der Erfahrung, die ich nun habe, mich noch einmal dieser Aufgabe zu widmen“, sagt Schäfer. Zudem lebe seine Familie in Reutlingen. „Ich muss also nicht mehr so viel Zeit auf der Straße und im Stau verbringen“, sagt der Seelsorger. Diese Stunden würden nun seiner Arbeit, beziehungsweise seiner Familie zugute kommen.

Es gibt bereits eine Nachfolgerin

„Es ist ein Abschied und ein Neuanfang“, sagt Schäfer. Doch nach 14 Jahren an einem Ort sei es Zeit für einen Wechsel gewesen. „Ab und zu braucht man Veränderungen im Leben. Das tut einem selbst gut. Und auch die Menschen vor Ort haben ein Recht darauf, dass mal jemand Neues kommt und neue Ideen einbringt“, sagt der Seelsorger. Er hat in der Vergangenheit zum Beispiel in Möhringen ein Junior-Mentoren-Programm aufgebaut. Dabei lernen Schüler in einem Kurs mehr über das Miteinander von behinderten und nicht behinderten Menschen. Anschließend überlegen sie, wie sie an ihrer Schule das Thema Inklusion voranbringen können.

Claudia Ebert tritt Schäfers Nachfolge an. Sie wird ihr Büro aber nicht mehr im Gemeindezentrum St. Ulrich auf dem Fasanenhof haben, sondern am Immergrünweg im Stadtteil Sommerrain. Genauso wie Schäfer ist aber auch Ebert Ansprechpartnerin für Familien aus ganz Stuttgart. „Wo das Büro ist, ist nicht so wichtig. Denn in diesem Job muss man sowieso nah an den Familien dran sein und zu diesen hingehen“, sagt Schäfer. Doch ebenso wie er wird auch Claudia Ebert an der Margarete-Steiff-Schule tätig sein und dort zum Beispiel Religion unterrichten.