Die Thomaskirche an der Schwarzwaldstraße wurde 1938 erbaut. Foto: Kratz

Ein ehemaliges Gemeindemitglied legt den Grundstock. Am 4. Dezember wird gefeiert.

Kaltental/Dachswald - Für die Pfarrerin Mirja Küenzlen ist es ein Geschenk, das die Gemeinde gern annimmt. Vor einiger Zeit kam Uwe Häkanshon auf sie zu und schlug die Gründung einer Stiftung vor. Häkanshon ist ein ehemaliges Gemeindemitglied. Obgleich er mittlerweile aus beruflichen Gründen woanders wohnt, fühlt er sich noch immer mit der Thomasgemeinde verbunden. Gerade wegen ihrer Offenheit habe er dort eine Heimat gefunden, schreibt er in einem Prospekt, in dem die neu zu gründende Stiftung vorgestellt wird.

Häkanshon versteht sich als „Anstifter“. Er stellt ein Grundstockvermögen zur Verfügung und freut sich „auf weitere Stifter, die die Thomasgemeinde über den Tag hinaus stärken möchten“. Das sei wichtig, findet auch Küenzlen. Kirchensteuer, Fördermittel und Spenden seien wichtige Säulen der Finanzierung und ermöglichen ein reiches Angebot an Veranstaltungen und Hilfestellungen. „Dennoch müssen wir auch an die Zukunft denken“, ergänzt die Pfarrerin. Die Zahl der Mitglieder und damit die Zuweisungen aus den Kirchensteuermitteln seien tendenziell rückläufig. „Es wäre nicht klug, nur auf die bisherigen Säulen der Finanzierung zu setzen“, sagt Mirja Küenzlen.

Eine Stiftung ist für die Ewigkeit

Sie spricht von einer „Ewigkeitsstiftung“, die über viele Jahrzehnte hinweg der Kirchengemeinde diene. Darum wolle man sich in der Satzung auch nicht auf ein bestimmtes Ziel festlegen. Viel mehr gehe es darum, dem Glauben eine Heimat zu geben. So steht es auch auf der Titelseite der Informationsbroschüre. Damit könne die Stiftung sehr breit unterstützen und sich an den aktuellen Gegebenheiten der jeweiligen Zeit orientieren, sagt Pfarrerin Küenzlen.

Ein mögliches Projekt haben Küenzlen, der Kirchengemeinderat und der Anstifter Häkanshon dennoch vor Augen. „Wir wollen die Ehrenamtlichen in unserer Gemeinde noch besser fördern und begleiten“, sagt die Pfarrerin. Die Ehrenamtlichen seien ein großer Schatz, den es zu bewahren und zu pflegen gelte. „Dazu gibt es entsprechende Programme, die allerdings auch Geld kosten“, sagt Küenzlen. Sie betont aber auch, dass das derzeit nur eine Idee sei. Entscheiden werde letztlich der Stiftungsrat.

Stiftung unter dem Dach der Landeskirchenstiftung

Die Gemeinde will die Stiftung am 4. Dezember bei einem Gottesdienst mit anschließendem Fest ins Leben rufen. Das einzige Gremium wird der Stiftungsrat sein. Dieser setzt sich aus dem Kirchengemeinderat und hinzugewählten Stiftern zusammen. Geplant ist eine selbstständige Stiftung unter dem Dach der Landeskirchenstiftung. Das bedeutet, dass jeder Euro direkt der Thomasgemeinde zugute kommt. Gleichzeitig sind so höhere Zinsen zu erwarten, weil die Landeskirchenstiftung ein hohes Gesamtvermögen hat.

Bis zur offiziellen Gründung der Thomasstiftung soll deren Vermögen weiter steigen. Bis zum 20. November können Gemeindemitglieder und Freunde Gründungsstifter werden. Möglich ist das ab 1000 Euro. „Wir wollen Stifter mit unterschiedlichen Motivationen erreichen“, so Häkanshon. Er ergänzt: „Wer zeitnah konkrete Projekte unterstützen möchte, kann in das Verwendungsvermögen stiften. Stiftungen in das Grundstockvermögen hingegen blieben als Vermögen erhalten und stärken nachhaltig die Gestaltungskraft der Kirchengemeinde.“