Am Freitagabend löste Bar­Betreiber Oliver Gomez die Sache dann in einem Video auf. (Symbolbild) Foto: dpa/Christophe Gateau

Satirische Aktion in Ulm: Weil Gottesdienste auch in den kommenden Wochen erlaubt sind, lud eine Bar am Freitag ihre Besucher dazu ein, Mitglieder „unserer neuen Kirchengemeinde ‚Kirche des Heiligen Bieres’„ zu werden.

Ulm - Mit einer satirischen Aktion hat eine Kneipe in Ulm vor dem Lockdown in der Gastronomie Zeichen gesetzt. Weil Gottesdienste auch in den kommenden Wochen erlaubt sind, lud die „vorglühBar“ am Freitag per Facebook ihre Besucher dazu ein, Mitglieder „unserer neuen Kirchengemeinde ‚Kirche des Heiligen Bieres’„ zu werden.

„Ab nächste Woche könnt ihr uns ab 19.00 Uhr zu jeder vollen Stunde zu unserer 20-minütigen BierMesse besuchen“, hieß es weiter. „Unsere speziell ausgebildeten Messdiener werden die Predigten unserer ausgewählten Braumeister begleiten und euch in die Rituale des besinnlichen Trinkens einführen.“

„AMEN und lobet den Hopfen und das Malz“

Bezugnehmend auf Artikel 4 des Grundgesetzes zur freien Glaubensausübung wolle die Bar weiterhin Gäste empfangen - unter Schutz und Schirm einer „malzhaltigen Gottheit“. Mitgliedsanträge für die Kirche des Heiligen Bieres lägen aus. Die Einladung endet mit den Worten „AMEN und lobet den Hopfen und das Malz“.

Am Freitagabend löste BarBetreiber Oliver Gomez die Sache dann in einem Video auf: Er habe den Leuten den Spiegel vorhalten wollen, sagte er mit Blick auf die zahlreichen Reaktionen in den Sozialen Medien. Es habe genau die Reaktionen gegeben, die er erwartet habe. Es sei genau dieses Auslegen und Beugen von Regeln, „das uns in die Scheiße geritten hat“. Jeder sei mitschuldig an dem, was von Montag an nun wieder los sei. Alle müssten endlich verstehen, dass sie Teil des Problems seien, aber auch Teil der Lösung sein könnten, sagte Gomez und appellierte an die Zuschauer: „Lasst uns vier Wochen mit den Regeln durchstehen!“