In Kirchberg ist die Wahlbeteiligung mit 66,74 Prozent gut gewesen. Foto: Werner Kuhnle

Die BUK gibt einen Sitz an das Gesunde Gemeinwesen ab.

Einige Veränderungen gibt es im Kirchberger Gemeinderat. Denn gleich vier neue Kandidaten haben den Sprung in das Gremium geschafft, alle sind um die 40 Jahre alt: Der 38-jährige Diplom-Finanzwirt Ulrich Jäckle, die 39-jährige Polizeibeamtin Manuela Vodopija, der 41-jährige Elektrotechniker Martin Wolf und der 45-jährige Notfallsanitäter Ulf Schmid.

Am augenfälligsten ist der Stimmenverlust für die Bürgerunion Kirchberg (BUK), die von 37 auf 29 Prozent absackt und einen Sitz verliert. „Damit sind wir natürlich nicht zufrieden, wir wollten unsere fünf Sitze behalten“, erklärte Gerd Bärlin. Man habe jedoch gewusst, dass es sehr schwer werden würde: „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren drei starke Leute verloren, zuletzt Helmut Layher, der schon im Januar zurückgetreten ist, um für den Nachrücker Oliver Winger Platz zu machen.“ Der habe zwar ein gutes Ergebnis bekommen, wegen des Auszählsystems habe es jedoch nicht erneut für einen Sitz im Gemeinderat gereicht. Hinzu komme: „Die anderen Listen hatten auch starke Kandidaten, und das Gesunde Gemeinwesen hat dieses Mal zwölf Kandidaten statt neun aufgestellt, auch das kostet natürlich Stimmen.“

Des einen Freud, des andern Leid. Erich Drexler vom Gesunden Gemeinwesen ist natürlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis von 18 Prozent, was einem Zuwachs von knapp drei Prozent und einem Sitz mehr im Gemeinderat entspricht. Der wird von Ulf Schmid besetzt. „Wir hatten mehr Kandidaten und vielleicht auch bessere Kandidaten als beim letzten Mal, vor allem auch junge Leute. Ich denke, insgesamt haben wir ein gutes Spektrum,“ erklärt sich Drexler den Wahlerfolg.

Stimmen dazugewonnen hat ebenfalls die Freie Liste Kirchberg – ihr Anteil steigt auf 23 Prozent, die Zahl der Sitze bleibt bei vier. Dennoch gibt es bei den Freien gleich zwei Veränderungen: Neu dabei sind Manuela Vodopija und Martin Wolf, nicht mehr vertreten sind Simone Schneider-Seebeck sowie Martin Wolfs Vater Günter, der nicht mehr kandidiert hat. Die Listenführerin Gudrun Wilhelm bedauert das Ausscheiden von Simone Schneider-Seebeck, die total fleißig und engagiert gewesen sei. Insgesamt aber freut sie sich über den Wahlerfolg und das jetzt recht ausgewogene Verhältnis im Gemeinderat mit zweimal vier und zweimal drei Sitzen, denn „das gute menschliche Miteinander ist wichtig“.

„Völlig überrascht“ von ihrem Wahlerfolg wurde Manuela Vodopija, sie freut sich aber „riesig über die schöne Rückmeldung“. So recht erklären kann sie es sich nicht, warum sie auf Anhieb den Sprung in das Gremium geschafft hat. Vermutlich liege es daran, dass ziemlich viele Leute sie kennen: „Ich bin engagiert im Sportverein, im Kindergarten, im Elternbeirat, und wir wohnen in der Ortsmitte.“ Zunächst habe sie ein wenig gezögert, als sie auf eine mögliche Kandidatur angesprochen worden sei, räumt sie ein, doch ihr Mann habe ihr seine Unterstützung zugesagt. Und dann sei es für sie keine Frage gewesen, sich einzubringen: „Kirchberg ist toll und soll toll bleiben.“

Zufrieden mit dem Wahlergebnis ist auch Christoph Berroth von der UBK. Einen Wermutstropfen sieht er allerdings: „Es ist sehr schade, dass Martin Ebinger nach zehn Jahren nicht mehr vertreten ist, denn er hat vor allem mit seinem Wissen über Finanzen einen super Job gemacht.“ Ebinger selbst sieht es allerdings gelassen: „Dieses Mal sind viele starke Kandidaten angetreten, und Kirchberg hat souverän ein Superteam zusammengestellt für die nächsten Jahre.“ Und er findet, er habe in Ulrich Jäckle einen würdigen Nachfolger gefunden, der sich wie er auch um die Finanzen kümmere. Jäckle selber war von seinem Wahlerfolg überrascht, hat ihn aber auch nicht ganz ausgeschlossen. Weil er und seine Frau gerade in der Familienphase sind, liegt ihm die Kinderbetreuung besonders am Herzen, aber auch die Gemeindehalle, bei der es um die Frage Neubau oder Sanierung geht, sowie die Breitbandversorgung im Ort.