Die Buden und Karussells sind auf dem Marktplatz aufgebaut. Foto: Eva Herschmann

Nach zwei Jahren im Ausweichquartier in der Kelterstraße ist die Kirbe wieder zurück in der Ortsmitte. Drei Tage lang wurde vor dem Rathaus gefeiert. Die Verantwortlichen sind mit dem Neustart zufrieden.

Rommelshausen - Drei Tage lang hat der Kirbe-Rummel in Rommelshausen gedauert. Nach zwei Jahren im Ausweichquartier in der Kelterstraße wurde wieder mitten im Flecken gefeiert. Für Ingrid Opelka, die im Kernener Rathaus für Veranstaltungen zuständig ist, steht fest, dass der Neustart an alter Stätte geglückt ist. Sie hätte von vielen Seiten positive Resonanzen bekommen. „Die Zelte neben dem Bürgerhaus sehen gut aus, und der Rummel auf dem Marktplatz belebt die Szenerie.“

Die Geschäfte mit Büchern und Comics florieren

Viel los war auch auf dem Kinderflohmarkt. Die kleinen Händler hatten sich erstmals auf dem Platz zwischen Rathaus und Bürgerhaus ausgebreitet, und die Geschäfte mit Spielzeug, Büchern und Comics florierten. Auch die Einzelhändler hatten Kundschaft. Helmut Seher vom Ortsmarketing Freundliches Kernen war jedenfalls mit dem verkaufsoffenen Sonntag zufrieden. 28 Teilnehmer seien zwar etwas weniger als im Vorjahr, als 35 Geschäfte mitmachten, was aber nicht an der „Römer Kirbe“ liege. „Viele Geschäftsleute haben sich bei der Platzeinweihung beteiligt und jetzt einfach keine Energie mehr. Das wird sich nächstes Jahr sicher wieder ändern.“

Die Zelte stehen wieder in der Ortsmitte

Bewährtes ist geblieben wie die Bewirtung durch Vereine. Während der Bauzeit des Bürgerhauses wurde die Kirbe allerdings in einem Gemeinschaftszelt auf dem Ersatzplatz bei der Alten Kelter gefeiert. Jetzt stehen wieder wie früher zwei Zelte in der Ortsmitte. Die Fußballer sind in ihr „Fröhliches Weinzelt“ zurückgekehrt, während acht Vereine das Kirbezelt bewirten, das nur einen kurzen Fußmarsch entfernt steht.Es sei zu spüren, dass es wieder zwei Festzelte gibt, sagte Michaela Gschwandl vom Musikverein Rommelshausen. „Zur Mittagszeit war bei uns deutlich weniger los, da saßen die meisten drüben bei den Kickern und haben Maultaschen gegessen.“ Sie hätten sich auch fast schon an das Ausweichquartier am Ortsrand gewöhnt gehabt, aber sie seien bereit für den Neuanfang. Auch Ingrid Fink vom Ortsverein Kernen des Deutschen Roten Kreuzes und ihr Team müssen sich wieder umgewöhnen. Aber der Platz im neuen Zelt sei ausreichend, und sie hätten die Gelegenheit genutzt, die Arbeitsabläufe neu zu ordnen und ihr Angebot zu erweitern, sagte die Küchenchefin. „Bei uns gibt es jetzt nicht nur Wurst vom Grill, sondern auch Fleischkäsbrötchen.“

Im Kirbezelt gibt es einen Holzboden

Im Kirbezelt brauchen die Besucher zudem keine kalten Füße mehr zu fürchten. Ein hölzerner Untergrund sorgt für ein kuscheliges Bodengefühl. „Das ist gemütlich, sauber und sieht viel eleganter und gediegener aus“, sagte Eberhard Nowak, der mit seiner Frau gekommen war. Optisch punktet das neue Zelt am Standort hinter dem Bürgerhaus auch dank einer Giebelseite mit Fensterfront und den Kronleuchtern an der Decke. „Am alten Platz vor dem Rathaus haben wir die Straßenlaternen integriert, das war praktisch, aber so sieht es besser aus“, sagte Ingrid Opelka. Dass das Zelt etwas kleiner ist als das alte Marktplatzzelt machte sich nicht bemerkbar. Schließlich müssen die Biertischgarnituren nicht mehr um den Brunnen herum gebaut werden.

Hagen von Ortloff freute sich, dass die Kirbe wieder in die Ortsmitte zurück ist. „Da gehört sie einfach hin.“ Bürgermeister Stefan Altenberger hatte die Rückkehr der „Römer Kirbe“ ins Ortszentrum sogar zum Dichter gemacht. „Die vergangenen zwei Jahre war die Frage groß, wo feiern wir zukünftig unsere Kirbe bloß? Viele Feierwütige bekamen einen Riesenschreck, denn plötzlich war ihr Festplatz weg. Und heute, Sie sehen’s, wir haben’s geschafft und feiern ab sofort rund ums wunderschöne Bürgerhaus, samt tollem Platz“, verkündete er bei der Eröffnung des Traditionsfests am Freitag. Frei-Wein wie früher zum Auftakt gab es diesmal zwar nicht, aber mit den Vereinsvertretern im Kirbezelt stieß der Schultes auf eine fröhliche Kirbe an.

Eine vorläufige positive Bilanz hat am Sonntagnachmittag Michael Filippi, der DRK-Bereitschaftsleiter gezogen. Obwohl am Samstagabend beide Zelte brechend voll waren, sei alles im Rahmen geblieben, sagte er. „Wir hatten gut zu schaffen, aber es war nichts Außergewöhnliches dabei.“