Ein Festzelt wird es in diesem Jahr nicht geben. Aber die Besucher können sich auf einen Biergarten freuen. Foto: Archiv Tom Bloch

Nachdem es die aktuelle Pandemie-Verordnung des Landes hergibt, werden die Märkte Stuttgart GmbH und der Musikverein Stadtorchester Feuerbach vom 11. bis 13. September die traditionelle Kirbe in Feuerbach ausrichten – mit Krämermarkt und Schaustellern.

Stuttgart-Feuerbach - Ein Fest mit Hunderten von Gästen zu feiern, wäre vor einigen Wochen noch undenkbar gewesen. Mittlerweile gibt es die Corona-Verordnung des Landes allerdings her, ein Stück Normalität in den Alltag zurückzuholen. Dennoch üben sich viele Veranstalter noch in Zurückhaltung. Vor allem ehrenamtlich organisierte Großveranstaltungen finden in Stuttgart und der Region eher selten bis gar nicht statt.

Der Musikverein Stadtorchester Feuerbach (MSF) übernimmt nun eine Vorreiterrolle. Er war es, der die Durchführung der traditionellen Kirbe, deren Festzeltbetrieb seit 1964 in den Händen des MSF liegt, vorangetrieben hat. Nun scheint es definitiv in Stein gemeißelt: Die Kirbe wird vom 11. bis 13. September auf und rund um den Feuerbacher Festplatz stattfinden – jeweils von 11 bis 22 Uhr. „Ich gehe stark davon aus, dass es klappt. Natürlich kann man heutzutage bis zum letzten Tag nie zu 100 Prozent ausschließen, dass aufgrund neuer Zahlen und eines gesteigerten Infektionsgeschehens nicht doch noch alles über den Haufen geworfen wird, aber aktuell sind wir sehr zuversichtlich“, erklärt Marion Berger. Seit vielen Jahren ist die Teamleiterin Wirtschaftsbetrieb des MSF federführend für die Festzelt-Organisation zuständig. „Nachdem die Kirbe letztes Jahr ausfallen musste und wir nicht wissen, wie sich diese Traditionsveranstaltung ab 2022 für die nächsten Jahre während der Bauarbeiten am Schulcampus Feuerbach umsetzen lässt, wollten wir 2021 auf jeden Fall etwas auf die Beine stellen“, sagt Berger – wenn auch in abgespeckter Form.

„Klar ist, dass die Sicherheit der Besucher und Mitwirkenden an erster Stelle steht und alles dafür getan wird, dass sich jeder, der das Fest besucht, trotz der immer noch anhaltenden Pandemie wohlfühlen kann. Dies ist sowohl für den Veranstalter der Kirbe, die Märkte Stuttgart GmbH, als auch für den Musikverein selbstverständlich“, betont Berger. Das Konzept sieht vor, dass der Festplatz nur über den Eingang an der Kärntner Straße betreten werden kann. Dort soll es Einlasskontrollen geben. Auf das Gelände dürfe man nur, wenn einer der 3-G-Nachweise vorgelegt werden kann. Der Zutritt wird also nur vollständig Geimpften, Genesenen und Getesteten erlaubt, die zudem ihre Daten per Luca-App hinterlegen oder in Papierform. In fußläufiger Entfernung zum Fest soll es auf jeden Fall eine Schnelltestmöglichkeit geben. Zudem wird die Alte Apotheke in Kooperation mit dem Impfteam des Robert-Bosch-Krankenhauses am Kirbe-Sonntag, 12. September, ab 12 Uhr im Foyer der Festhalle ohne vorherige Terminvereinbarung Erst- und Zweitimpfungen mit BioNTech und Johnson & Johnson anbieten. „Wer sich vor Ort impfen lässt, erhält bei uns ein Freigetränk – so lange der Vorrat reicht“, sagt Berger.

Auch einen verkaufsoffenen Sonntag wird es geben

Ansonsten gelte auf dem gesamten Festgelände Maskenpflicht, außer an den Sitzplätzen. Diese werden übrigens in diesem Jahr in einem Biergarten und nicht in einem Festzelt zu finden sein. „Das war uns schon früh klar, dass wir auf ein Zelt verzichten werden. Wir bräuchten mehr Helfer für den Aufbau, eine Baugenehmigung, und vielleicht schreckt so ein Zelt die Besucher auch eher ab“, sagt Berger. Im großen Biergarten mit seinen etwa 500 Sitzplätzen wird dennoch mit Überdachungen und Schirmen gearbeitet, um die Besucher vor Sonne und Regen zu schützen. Und eine Bühne wird es auch geben (siehe Programmhinweis am Ende).

Zudem werden auch in diesem Jahr Schausteller ihre Fahrgeschäfte auf dem Festplatz aufstellen. Da ist kein Unterschied zu einer Vor-Corona-Kirbe zu erkennen, wie Gabriella Zanetti von der Märkte Stuttgart GmbH bestätigt. „Allerdings ist der Krämermarkt noch einmal um etwa die Hälfte geschrumpft“, bedauert sie. Die Klagenfurter Straße könne nicht bespielt werden. Der CVJM werde aber mit seinem Flohmarkt auf dem Wilhelm-Geiger-Platz zu finden sein.

Und auch eine weitere Kirbe-Tradition wird in diesem Jahr ihre Fortsetzung finden: der verkaufsoffene Sonntag. Auf der Einkaufsmeile Stuttgarter Straße und in den Gassen drumherum werden einige Geschäfte ihre Türen öffnen. Der Vorsitzende des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) Feuerbach, Jürgen Reichert, freut sich für den Stadtbezirk und die Mitgliedsbetriebe des GHV. Vor allem die Geschäfte, die keine Waren zur Grundversorgung anböten, hätten unter Corona zu leiden. Die Aktion könne nun wieder für etwas Belebung sorgen. „Auch wenn wir uns mit Aktionen noch etwas zurückhalten“, sagt Reichert. Auf jeden Fall werde es zwei alte Porsche-Traktoren geben, welche die Gäste vom Festgelände in den Ortskern bringen und umgekehrt.

Wer den MSF an der Kirbe unterstützen möchte, kann das auch tatkräftig hinter dem Tresen tun. Vor allem am Montag zwischen 16 und 20 Uhr werden noch Helfer gesucht, die beispielsweise am Zapfhahn, an der Kasse oder am Grill unterstützen können. Bei Interesse kann man sich per E-Mail an den Verein wenden: kirbe@mvfeuerbach.de.

Das Kirbeprogramm:

Samstag, 11. September
 Musikalisch geht es mit der Partyband Dirty Saints los. Die Band spielt von 17 bis 22 Uhr.

Sonntag, 12. September
 Der Tag startet mit einem ökumenischen Gottesdienst – von 10.30 Uhr bis etwa 11.30 Uhr. Im Anschluss unterhält das Stadtorchester bis 14 Uhr sowie am Abend von 18 bis 20 Uhr.

Montag, 13. September
 Auch der traditionelle Kirbe-Meedich findet in etwas veränderter Form statt. Der Prominenten-Fassanstich beginnt erst um 16 Uhr. Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Frank Nopper spricht der Fraktionsvorsitzende der FDP im Landtag, Hans-Ulrich Rülke. Davor und im Anschluss unterhält wieder das Stadtorchester bis etwa 20 Uhr.