Alles so schön bunt hier: Während der große Ralph sich im Internet gruselt, findet die kleine Vanellope dort eine neue Bestimmung Foto: Verleih

In seinem zweiten Kinoabenteuer müssen Ralph und seine Freundin Vanellope den Schutz ihrer Videospiel-Arkade verlassen und im Netz ein wichtiges Ersatzteil suchen – sonst wird Vanellopes Spiel abgeschaltet und sie heimatlos.

Stuttgart - Stuttgart - Ralph ist eine sanftmütige Videospielfigur, die ihre Rolle als Zerstörer satthatte, das Spiel wechselte, Chaos entfachte, in der süßen Rennfahrer-Welt von „Sugar Rush“ eine Verschwörung aufdeckte und in der leicht fehlprogrammierten Außenseiterin Vanellope eine Freundin fand. Mit ihr geht Ralph in seinem zweiten Abenteuer ins Internet, um ein Ersatzteil für „Sugar Rush“ zu besorgen – sonst verliert Vanellope ihre Heimat. In der Welt der Versandhändler und sozialen Netzwerke, in der menschliche User als gleichförmige Avatare erscheinen, brauchen sie Geld – und wollen dazu aus dem grusligen Online-Spiel „Slaughter Race“ („Abschlacht-Rennen“) das Auto der Heldin Shank stehlen.

Der erste Film lebte vom nostalgischen Charme der Arkaden-Spiele, der zweite schleudert die Helden in die Gegenwart. Sie lernen eine hyperaktive Suchmaschine namens „Alleswisser“ kennen, den Werbe-Pop-up-Gauner Spamley, wurmige Viren, Video-Selbstvermarktung und Hass-Kommentare. Außerdem treffen Ralph und Vanellope Figuren aus dem Disney-Universum von „Star Wars“ bis hin zu sämtlichen Trick-Prinzessinnen des Studios, die in einer WG leben und gerne helfen.

Ralph ist ausbalanciert, aber ungeschickt, Vanellope pendelt zwischen totaler Begeisterung und totaler Verzweiflung. Daraus ergibt sich Komik, die stärker als im ersten Teil auseinanderfällt in sehr kindgerecht ausbuchstabierte Botschaften – Freundschaft, Zuhause, Veränderung – und anspielungsreiche Passagen für Eltern, bei denen Kinder aussteigen. Die Internetkonzerne werden etwas zu exzessiv beworben, dafür zeigt Disney erstaunliche Selbstironie in diesem turbulenten Familienfilm.