Gernot Zöller präsentiert im Göppinger Club Bambule des CVJM bisher vor allem Musik und Poetry Slam, jetzt kommt der Film dazu. Foto: Ines Rudel

Sie haben beim CVJM offene Türen eingerannt, berichtet Thomas Roos vom Kommunalen Kino Göppingen zur neuen Kooperation – Auftakt mit einem Überraschungsfilm.

Göppingen - Mit einem kultigen Überraschungsfilm wollen die Macher von „Open End“ die neue Ära des Göppinger Kommunalen Kinos einläuten. Zugleich wird damit der neue Spielort im Göppinger Club Bambule eröffnet. Grundlage dafür ist die Kooperation zwischen den Kinomachern und dem CVJM-Club im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, die am Donnerstag, 4. Mai, nach der Filmvorführung in eine Eröffnungsfeier münden wird.

Thekenbetrieb und gemütliche Sitzmöglichkeiten

Thomas Roos vom Kommunalen Kino freut sich auf die Premiere. Denn das Kulturcafé Bambule biete genau die Atmosphäre, die sich die Göppinger Cineasten für ihre Filmabende gewünscht haben: gemütliche Sitzgelegenheiten, Spielangebote und einen Thekenbetrieb in lockerem Ambiente. Damit könne der Vortragssaal der Volkshochschule (VHS), in dem das Kommunale Kino laufen gelernt habe, leider nicht mithalten, bedauert Roos. Dennoch wolle sein Verein dem VHS-Standort einmal im Monat treu bleiben, weil der „wunderbare Partner“ den Kinomachern alle Freiheiten lasse. Künftig soll in der VHS immer der erste Samstag im Monat Kinoabend sein, um nicht mit den Vorführungen des Kino Klubs K3 der Kunsthalle Göppingen ins Gehege zu kommen, der meist am ersten Donnerstag im Monat im Staufen Movieplex in der Poststraße anspruchsvolles Autorenkino bietet.

Sie haben offene Türen eingerannt

Die übrigen drei Vorführungen des Kommunalen Kinos flimmern von nun an also immer donnerstags im Club Bambule am CVJM-Stammsitz im Dietrich-Bonhoeffer-Haus über die Leinwand. Wobei flimmern wohl nicht mehr die zeitgemäße Beschreibung der aktuellen Filmwiedergabetechnik in digitaler Qualität sein dürfte. Denn Roos kann sich auf einen modernen Beamer für die Filmabende im Club freuen, den der CVJM installiert. Die Zusammenarbeit mit dem CVJM, bei dem der Verein offene Türen eingerannt habe, habe sich eher zufällig ergeben, berichtet Roos, doch die Schnittmengen seien groß.

Tatsächlich engagiert sich Gernot Zöller, der das Jugendkulturcafé Bambule zu einem Treffpunkt für Jugendliche von 16 Jahren an und junge Erwachsene machen möchte, seit drei Jahren für Zulauf für die Räume in der Ulrichstraße 29. Das sei mit den vier beliebten Poetry-slam-Veranstaltungen pro Jahr bereits gelungen, erklärt der Diakon und Sozialpädagoge. Nun wolle er den Gedanken der diakonischen Gastfreundschaft inhaltlich noch weiter ausbauen und damit den im Jahr 2011 begonnenen Neuaufbau der offenen kirchlichen Jugendarbeit weiter voranbringen.

„Filme bieten sich als Ergänzung geradezu ideal an“, sagt Zöller. Damit ließe sich das kulturelle Programm für junge Menschen beispielsweise gut mit gesellschaftspolitischen und anderen aktuellen Themen anreichern. Eine Ausrichtung, die auch Thomas Roos gut ins Konzept passt. Denn Weltkino, Filmklassiker und nichtkommerzielle Independent-Filme sollen auch weiterhin auf dem Programm stehen wie Filme im Originalton mit deutschen Untertiteln sowie kleine Werkreihen.

Hier gibt es Musik und mehr

Club
: In der Ulrichstraße 29 in Göppingen bietet der Club Bambule Konzerte, Song- und Poetry-Slams an. Montags von 19 Uhr an gibt es einen offenen Akustikgitarren-Workshop, mittwochs um 19 Uhr unterrichtet der Drummer Mbaye Koate die afrikanische Trommel Djembe. Donnerstags ist Film- und freitags Kneipenabend.

Kino
: Nach dem Auftakt am 4. Mai um 20 Uhr folgen am 13. Mai das Porträt der Malerin Paula Modersohn-Becker und am 18. Mai die Dokumentation „Der Kuaför aus der Kreuzstraße“ über die Terrorgruppe NSU.