Uwe Trentsch vor einem Graffiti in einer Freiberger Unterführung. Er mag die frohen Farben. Foto: factum/Andreas Weise

Uwe Trentsch kam mit sieben Jahren in ein DDR-Kinderheim und durchlebte dort die Hölle. Es brauchte Jahrzehnte, bis er einigermaßen auf die Beine kam. Heute will er Menschen in ihren Nöten helfen.

Stuttgart - Im Schlafsaal ist es still. Ein paar Kinder schnarchen und wälzen sich auf ihren Matratzen. Nur Uwe ist schon wach und rollt seinen nassen Bettbezug zu einer Kugel. Vorsichtig schiebt er das dünne Laken unter das klapprige Bettgestell. Seine Mitbewohner dürfen nicht mitbekommen, was passiert ist. Sonst petzen sie den Betreuern: „Uwe hat schon wieder ins Bett gepisst!“ Dann wird Uwe noch kleiner werden, als er ohnehin schon ist. Und die anderen Jungs schlagen ihm dann wieder auf den Kopf, in den Bauch und zwingen ihn vor ihren Hosenschlitzen auf die Knie.