Dieser kleine Junge hat sich an Fasching als Spiderman verkleidet. Foto: Patricia Sigerist

In den USA hat eine Forscherin untersucht, wie Superhelden Kindergartenkinder beeinflussen. Das Ergebnis wirft nicht unbedingt ein gutes Licht auf Spiderman und Co.

Stuttgart - Bestimmt hast Du schon einmal einen Superhelden im Fernsehen oder im Kino gesehen. Spiderman und Superman zum Beispiel sind Superhelden – und die sind ganz schön stark, was?

In den USA hat die Forscherin Sarah Coyne geschaut, wie Superhelden Kindergartenkinder beeinflussen. Die Forscherin wollte wissen, welche Superhelden die Kinder mögen. Deshalb hat sie mit 240 Kindern gesprochen, die drei, vier, fünf oder sechs Jahre alt sind. Und sie hat mit den Eltern der Kinder gesprochen.

Die Forscherin hat die Kinder gefragt, was sie an den Superhelden toll finden. Dabei haben die meisten der Kindern gesagt, dass sie Superhelden cool finden, weil sie stark und groß sind. Toll finden sie auch, dass manche Superhelden fliegen können. Es gibt allerdings eine Sache, die die Forscherin erstaunt hat und die auch für viele Erwachsene eine Überraschung ist. Nämlich, dass einige Kinder ihren Lieblingssuperhelden mit Gewalt, also zum Beispiel mit Schlagen oder Treten verbinden.

Für viele Erwachsene sind Superhelden Vorbilder

Die Forscherin Sarah Coyne hat noch andere Fragen gestellt. Dabei hat sie herausgefunden, dass Kinder, die regelmäßig mit Superhelden in Berührung kommen, nach einem Jahr aggressiver werden. Dass sie zum Beispiel schneller und öfter wütend werden. Damit haben viele Erwachsene nicht gerechnet.

Für viele Erwachsene sind Superhelden Vorbilder, weil sie stark sind und schwächere Menschen beschützen. Dass Superhelden andere auch verteidigen können, haben aber nur wenige Kinder gesagt.

Aber keine Angst: Das heißt nicht, dass Du von nun an keine Superhelden-Filme mehr schauen darfst. Die Forscherin Sarah Coyne empfiehlt Eltern, dass sie vernünftig sein sollen und nicht nur Superhelden zeigen, sondern auch viele andere Sachen mit ihren Kindern anschauen und machen sollen. Michael Gurt aus München ist ein Experte für Kinder und Medien. Auch er rät, dass Eltern und andere Erwachsene Kindern dabei helfen sollen, Filme und Bücher richtig zu verstehen.