Der Vulkan Tambora liegt auf der Insel Sumbawa in Indonesien. Foto: Jialiang Gao/Wikipedia

Ein Vulkanausbruch kann für das weltweite Klima verheerende Folgen haben.

Stuttgart - Vulkane haben die Menschen schon immer fasziniert. Viele Völker hielten die Feuer speienden Berge für den Sitz ihrer Götter. Wenn sie ausbrachen, hatten die Menschen den Zorn der Götter auf sich gezogen. Das war zumindest ihre Erklärung. Heute kann man den Grund für einen Vulkanausbruch wissenschaftlich erklären.

Die Erde ist ein riesiger Flickenteppich. Auf der Erdoberfläche schwimmen mehrere große Erdplatten. Sie reiben sich aneinander, driften voneinander weg, oder eine Erdplatte schiebt sich unter die andere. Genau an diesen Plattengrenzen entstehen Vulkane, und das Innere der Erde dringt nach außen. Dieses Innere besteht aus mehreren Schichten: Vergleichbar mit einer Aprikose hat die Erde eine Haut, weiches Fruchtfleisch und einen Kern. Die feste Haut außen ist die Erdkruste, die Schicht, auf der wir leben. Unterhalb der Erdkruste folgt der Erdmantel, vergleichbar mit dem Fruchtfleisch, und innen liegt der Kern. Nach innen wird es immer heißer. Trotzdem ist der Kern nicht flüssig, sondern fest, weil dort ein extrem hoher Druck herrscht.

Der Berg Tambora wurde durch die Explosion regelrecht zerfetzt

Wenn ein Vulkan ausbricht, hat dies nicht nur verheerende Folgen für seine direkte Umgebung. Ein heftiger Ausbruch kann das Wetter und das Klima auf der ganzen Welt beeinflussen. Wie etwa der Ausbruch des Tambora in Indonesien im Jahr 1815 gezeigt hat – einer der verheerendsten Ausbrüche, die es je gab. Der Berg wurde durch die Explosion regelrecht zerfetzt und schickte eine gigantische Aschewolke in die Atmosphäre, die sich über die ganze Welt ausbreitete – und auch Europa verdunkelte.

Das darauffolgende Jahr wurde als das Jahr ohne Sommer bekannt, die Sonne drang kaum bis zur Erde durch. Dunkel blieb es in dieser Zeit vor allem auch in Baden-Württemberg. Auf der Schwäbischen Alb schneite es im Juli. Kannst du dir das vorstellen? Die Ernte fiel aus, die Menschen litten Hunger und wanderten aus. In Stuttgart nahm sich der damalige König Wilhelm I. der Not der Menschen an und sorgte dafür, dass die Landwirtschaft weiterentwickelt und erforscht wurde. Als Folge davon wurde die Uni Hohenheim gegründet und als landwirtschaftliches Fest das erste Cannstatter Volksfest fand statt.