Ein Adventskranz: Am nächsten Sonntag wird die erste Kerze angezündet. Foto: dpa

Am Sonntag ist erster Advent. Früher durfte man in dieser Zeit keine Süßigkeiten essen. Denn vor Weihnachten wurde gefastet.

Stuttgart - Im Kalender steht es: am nächsten Sonntag ist der erste Advent. Das heißt, es dauert noch ungefähr vier Wochen bis Weihnachten. Viele haben zuhause einen Adventskranz mit vier Kerzen. Das ist wie ein Countdown: Die erste Kerze zünden Papa oder Mama an diesem Sonntag an. Am zweiten Advent kommt die zweite Kerze dazu, am dritten die dritte. Am vierten Advent brennen dann alle vier Lichter. Das ist sehr feierlich, wenn es draußen schon so früh dunkel wird. Dieser Brauch ist aber noch gar nicht so alt, denn früher waren Kerzen sehr teuer.

Der Name Advent kommt aus dem Lateinischen und heißt eigentlich „Adventus Domini“, übersetzt: die Ankunft des Herrn (Jesus). An Weihnachten feiern die Christen die Geburt von Jesus. Man darf sich aber auch auf Weihnachten freuen, wenn man kein Christ ist. Und auch auf die schönen Sachen wie Adventskalender, Musik, Märkte, Lichterbäume und Süßigkeiten.

In den Advent fällt auch der Nikolaustag am 6. Dezember. Da findet man plötzlich ein kleines Geschenk im Schuh. Weniger bekannt ist das Fest der Heiligen Barbara am 4. Dezember. Manche Leute schneiden an diesem Tag einen Zweig von einem Obstbaum und stellen ihn in der Wohnung ins Wasser. Wenn man Glück hat, blüht er an Weihnachten und das sieht hübsch aus.

Manchmal mag man am Heiligen Abend gar keine Weihnachtsplätzchen mehr essen, weil man im Advent schon so viele probiert hat. Ist es Dir auch schon mal so gegangen? Früher wäre das nicht passiert, denn früher war die Zeit vor Weihnachten eine Fastenzeit – auch für Kinder. Damit wollten sich die Menschen vorbereiten auf die Festtage. Fastenzeit heißt, dass man absichtlich auf Dinge verzichtet, zum Beispiel Süßigkeiten, Kuchen, Alkohol oder Fleisch. In unserem Nachbarland Polen machen das viele Leute auch heute noch. Wenn man sich vorher zurückgehalten hat, freut man sich, wenn es wieder mehr gibt. Umso besser schmeckt dann das tolle Essen an den Festtagen. Und für die Plätzchen ist auch noch Platz im Bauch.