Mit Mäusen und Ratten unternehmen Wissenschaftler häufig Tierversuche. Foto: AP

Forscher suchen nach Wegen, um in Zukunft ohne Tests an Tieren auszukommen.

Stuttgart - Mit ihren Knopfaugen, der spitzen Schnauze und den kleinen Pfoten sieht so eine Maus schon sehr süß aus. Manche Menschen haben zwar Angst vor den Tieren, aber für viele unterscheidet sich eine Maus nicht von einem Hamster oder einem Meerschweinchen – von Tieren also, die Du selbst oder einige Deiner Mitschüler vielleicht als Haustiere halten. Die meisten Mäuse leben aber nicht in einem geräumigen Käfig mit Streu und einem Holzhäuschen, sondern in der Wildnis.

Einige Mäuse leben aber auch in den Käfigen von Forschungslaboren. Denn Mäuse und Ratten sind Tiere, die Forscher häufig als Versuchstiere nutzen. Das bedeutet, dass sie Tests an ihnen durchführen – etwa, um neue Medikamente zu entwickeln. Bevor ein Medikament in der Apotheke verkauft wird, muss nämlich sichergestellt sein, dass es für die Menschen ungefährlich ist. Und dass das Mittel tatsächlich so wirkt, wie es wirken soll. Deshalb werden sie zuerst Tieren verabreicht – und nicht gleich einem Menschen. Ohne die Tierversuche dürfte man Impfstoffe und andere Medikamente in Deutschland gar nicht verkaufen.

Für die Versuche gelten strenge Regeln. Jeder Tierversuch muss angemeldet werden. Auf diese Weise will der Staat die Tiere schützen. Niemand soll einem Tier ohne vernünftigen Grund Schaden zufügen. „Trotzdem nehmen wir für unsere Zwecke das Leid des Tiers in Kauf“, sagt die Wissenschaftlerin Barbara Grune. Sie weiß: „Sich für oder gegen Tierversuche zu entscheiden ist schwierig.“ Denn ohne die Versuche könnten Ärzte nicht so viele Menschen heilen. Mit ihren Kollegen sucht Grune nach Wegen, wie man auf Tierversuche verzichten kann. Die Forscher erproben zum Beispiel, ob für manche Tests auch ein paar Zellen von Menschen genügen würden. Außerdem gibt es bereits Computer-Programme, die manche Vorgänge in einem Körper digital nachstellen können und dadurch Tierversuche ersetzen. Vielleicht gelingt es den Wissenschaftlern ja in Zukunft, komplett auf Tierversuche zu verzichten.