Die berühmten Bisons von Catalina Island in Amerika. Foto: dpa/Catalina Island Naturschutzreser

Mehr als Hundert Bisons wurden für einen Film auf eine Insel gebracht.

Avalon - Vor knapp 100 Jahren kaufte ein Kaugummihersteller fast die gesamte kalifornische Insel Catalina Island (Amerika). Er ließ ein Kino und einen Ballsaal auf ihr bauen. Daraufhin kamen viele Filmstars zum Feiern und Filmedrehen auf die Insel. Diese Filme kennen vielleicht noch Deine Großeltern. Eines Tages im Jahr 1924 wurden 14 Bisons vom 35 Kilometer entfernten amerikanischen Festland auf die Insel gebracht. Die großen, braunen Wildrinder sollten in einer Filmszene im Hintergrund auf einer Wiese grasen. Der Filmemacher entschied sich am Ende zwar doch gegen die Bisons im Film, aber die Tiere blieben auf der Insel. 1972 stellte der Kaugummihersteller rund 90 Prozent der Insel als Naturschutzgebiet zur Verfügung. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Stars bereits das Interesse an der Insel verloren. Die Bisons auf Catalina Island hatten sich derweil fleißig vermehrt: Rund 600 Tiere lebten in den 1970er Jahren auf ihr. Auf Dauer wären das jedoch zu viele Bisons für die kleine Insel gewesen. Hätten sie sich weiter vermehrt, hätten sie nicht mehr genug zum Fressen gefunden.

Die Lösung für das Problem: Hunderte der Tiere wurden auf das amerikanische Festland, in Reservate der indianischen Ureinwohner, umgesiedelt. Die jetzige Herde ist die einzige frei lebende Bisonherde auf einer Insel. Das zieht Touristen an. Pro Jahr besuchen rund eine Millionen Touristen die Insel. Doch nur die Hauptstadt Avalon ist für jeden zugänglich. Das Naturschutzgebiet und die Bisons darf man nur mit Experten im Auto oder bei einer Wanderung erkunden. Das liegt daran, dass die Naturschützer Angst vor Jägern haben. Durch die Jagd auf Bisons ging die Anzahl der Tiere im 19. Jahrhundert von 30 Millionen auf 1000 zurück. Die Menschen wollten vor allem das Fleisch der Bisons zum Essen und deren Haut, um daraus Leder für Taschen und Kleidung zu machen. Heute werden Bisons nicht mehr gejagt. Inzwischen gibt es wieder rund 20 000 frei lebende Bisons, sie sind aber weiterhin eine gefährdete Tierart.