Die Kita im Humanistsichen Zentrum wird endlich gebaut. Foto: dpa

Bald sollen 25 Kinder einen ganztägigen Betreuungsplatz in der Villa bekommen.

S-Süd - Der Lärm ist mitunter ohrenbetäubend. Im Souterrain des Humanistischen Zentrums in der Mörikestraße schlagen die Handwerker in diesen Tagen Wände ein. Doch für Geschäftsführer Andreas Henschel klingt das Hämmern, Sägen und Fräsen wie Musik, denn die schier unendliche Planungsgeschichte für die Kindertagesstätte der freikirchlichen Vereinigung ist damit zu einem guten Ende gekommen.

Wenn es beim jetzigen Umbau keine bösen Überraschungen mehr gibt, können die Humanisten im September und damit mit Beginn des Kindergartenjahres 2012/14 die Kindertagesstätte eröffnen. 25 Kinder im Alter von Null bis sechs Jahren werden in der denkmalgeschützten Villa einen ganztägigen Betreuungsplatz finden. Das Interesse sei groß, berichtet Henschel: „Seitdem das große Bauschild vor dem Haus aufgestellt ist, klingeln jeden Tag Eltern bei uns, die einen Platz suchen.“

Die Rohbauarbeiten für die Kita sollen bis Ende Januar fertig sein, dann kommen die Außenanlagen mit einem Pavillon und Spielflächen für die Kinder. Außerdem müssen die Humanisten sechs Parkplätze für die Einrichtung schaffen. Kopfzerbrechen macht Henschel jetzt noch die Suche nach fünf Erzieherinnen beziehungsweise Erziehern, die zum 1. September eingestellt werden sollen. „Die Kita-Leitung sollte sogar schon zum 1. April antreten, damit sie noch Einfluss auf die Gestaltung nehmen kann“, wünscht sich der Geschäftsführer. Wie viel Geld die Eltern für die Betreuung ausgeben müssen, steht bislang auch noch in den Sternen. Die freikirchliche Vereinigung will sich zwar an den Gebühren der städtischen Einrichtungen orientieren, wird aber auf alle Fälle darüber liegen, weil sie einen Teil der Betriebskosten selbst erwirtschaften muss.

Der geplante Umbau der früheren hauseigenen Druckerei der Humanisten in eine Kita hatte sich im Vorfeld sehr schwierig gestaltet. Die Baugenehmigung erhielt die Vereinigung im Mai 2012, rund fünf Jahre nachdem sie ihr Vorhaben offiziell bei der Stadt angemeldet hatte. Durch zahlreiche Auflagen des Denkmalamtes und die dadurch notwendigen Änderungen der Baupläne haben sich die Kosten von ursprünglich 460.000 auf 570.000 Euro erhöht. Auf den so entstandenen Mehrkosten von 110.000 Euro bleiben die Humanisten jetzt nicht, wie befürchtet, sitzen. 105.000 Euro werden über das Jugendamt aus Bundesmitteln finanziert. Den Rest trägt die Vereinigung selbst.