Geht gegen Pegida in die Offensive: Nationalspieler Antonio Rüdiger Foto: Baumann

Antonio Rüdiger wirft Pegida im Streit um Konterfeis von Nationalspielern auf der Kinderschokolade „Hetze“ vor und mutmaßt, bei einem EM-Erfolg würden sie mit der Nationalmannschaft mitjubeln.

Stuttgart - Der Streit schlägt hohe Wellen und wird sich so schnell auch nicht beruhigen. Nun schaltet sich auch Antonio Rüdiger in die Polemik der Pegida um Kinderfotos seiner Nationalmannschaftskollegen Ilkay Gündogan, Jerome Boateng und Mesut Özil auf der Kinderschokolade ein. Der Profi des VfB Stuttgart, der zurzeit an den italienischen Erstligisten AS Rom ausgeliehen ist, findet das Verhalten der rechtspopulistischen Organisation „schade“. Rüdiger, dessen Mutter aus Sierra Leone stammt, redet der Multikulti-Mentalität in der Nationalmannschaft das Wort und wirft der Pegida Doppelmoral vor: „Ich bin geboren in diesem Land. Ich spiele für Deutschland. Ich will mit Deutschland den EM-Titel holen. Das ist mein Ziel, mein Traum, das ist auch machbar“, sagt der 23-Jährige und schließt: „Doch die Hetzer haben keine Probleme zu jubeln, wenn wir Europameister werden.“

Die Bodensee-Gruppe der Pegida hatte Fotos der Kinderschokolade mit Kinderfotos von Gündogan und Özil, die beide Söhne türkischer Einwanderer sind, und des dunkelhäutigen Jerome Boateng gezeigt und gefragt: „Vor nichts wird Halt gemacht. Gibt’s die echt so zu kaufen? Oder ist das ein Scherz?“ Die entsprechende Facebook-Seite ist inzwischen gelöscht worden.

Mit seiner Kritik will es Rüdiger bewenden lassen: „Man darf diesen Leuten keine Aufmerksamkeit geben, sonst haben sie gewonnen. Klar ist es nicht einfach, nicht zu reagieren. Aber dann wäre man eh der Verlierer.“