Eines der Bilder, die zur Verhaftung von „Mister Max“ führten. Foto: Thai Visa 2019

Ein wegen Drogenhandels und Kinderpornografie gesuchter Deutscher ist nach einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd in Thailand festgenommen worden. Zum Verhängnis wurde ihm das Internet.

Bangkok - Dumm gelaufen für „Mister Max“. In Thailand ist ein Deutscher festgenommen worden, der wegen diverser Delikte von Interpol gesucht wird. Zum Verhängnis wurde Maximilian F. das Internet. Dabei wollte der 34-Jährige nur helfen. Die Mutter seiner thailändischen Frau war krank geworden, also kümmerten sich F. und seine Frau um ihren Grillstand. Die Geschichte des grillenden Deutschen wurde schnell zum Internet-Hit und „Mister Max“ in den sozialen Medien für seine Hilfsbereitschaft gelobt.

Das Problem: Gegen „Mister Max“ liegt ein Haftbefehl wegen Drogenhandels, Raub und Kinderpornografie vor. Dies fand die thailändische Polizei allerdings erst heraus, nachdem der Mann Mitte Mai im Internet bekannt geworden war, wie ein Polizeisprecher am Dienstag erklärte. Ende Juni wurde der 34-Jährige nach einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd in einem Sumpfwald in der nordöstlichen Provinz Nakhon Ratchasima festgenommen. Er werde wahrscheinlich kommende Woche nach Deutschland ausgeliefert.

Der Flüchtige versteckt sich unter Wasser – mit Hilfe eines Plastikrohrs

Die Aufnahmen zeigen den 34-Jährigen zusammen mit seiner thailändischen Frau an einem Grillstand für Hähnchen. „Wenn wir nicht beim Hähnchenverkauf fotografiert worden wären, wäre er nie verhaftet worden“, beschwerte sich die 26-Jährige, die Mitte Mai noch bereitwillig Interviews gegeben hatte. Denn kaum waren die Fotos im Netz, standen die Nachrichtensender Schlange – und erkundigten sich irgendwann auch bei der Polizei nach dem netten Deutschen.

Der Rummel um die Fotos habe die Polizei dazu veranlasst, die Einreisedaten des Mannes zu überprüfen, sagte Chatchawan Thippichai von der für Immigration zuständigen Polizei. Dabei habe man festgestellt, dass der Deutsche illegal eingereist sei. Nach einem Anruf bei der deutschen Botschaft stießen die thailändischen Behörden schließlich auch auf den Haftbefehl. Ein Polizeiteam habe den Mann dann zwei Tage lang in dem Sumpfwald verfolgt. Der Deutsche habe dabei ein Plastikrohr benutzt, um sich unter Wasser halten zu können, so Chatchawan. Am dritten Tag habe er aufgegeben und sich gestellt.