Ein Erzieher in einem kirchlichen Kindergarten soll Kinder-Porno-Bilder getauscht haben. Foto: dpa/Symbolbild

Die oberste Kirchenleitung in Stuttgart hat den Kinder-Porno-Skandal in Heilbronn zur Chefsache erklärt. Grund sei die Schwere des Vergehens hieß es aus der Heilbronner Kirchengemeinde.

Heilbronn - Neue Entwicklung im Heilbronner Kinderporno-Skandal: Die oberste Kirchenleitung in Stuttgart nimmt sich des Falles an. Grund sei die Schwere des Vergehens, über das die Medien breit berichtet hatten, hieß es aus der Heilbronner Kirchengemeinde. Einem Erzieher in einem kirchlichen Kindergarten wirft die Staatsanwaltschaft vor, nicht nur Tausende Kinder-Porno-Bilder getauscht, sondern auch einen Achtjährigen missbraucht zu haben. Ziel des Evangelischen Oberkirchenrates sei nun größtmögliche Transparenz. Diese solle mit Hilfe des ehemaligen Richters am Bundesgerichtshof Ulrich Hebenstreit hergestellt werden. Er leitet laut der Evangelischen Landeskirche in Württemberg die Ermittlungen.

Kirchenpfleger beantragt Disziplinarverfahren gegen sich selbst

Inzwischen hat der in den Fall verstrickte, für die Heilbronner Kindergärten zuständige Kirchenpfleger ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst beantragt. Er habe dies getan, um die Vorfälle in dem Kindergarten zu klären, teilte die Landeskirche weiter mit. Der Evangelische Oberkirchenrat habe das Verfahren eingeleitet.

Der Kirchenpfleger wusste seit Sommer 2017 von den Vorwürfen gegen den Erzieher. Bislang hieß es bei der Landeskirche, erste Infos stammten aus dem November 2017, man habe sofort gehandelt. Warum der Kirchenpfleger über Monate nichts tat, müsse herausgefunden werden, hatte der bisher mit der Aufklärung befasste Pfarrer Matthias Treiber gesagt.

Ein Disziplinarverfahren dient im Beamtenrecht der Klärung von Sachverhalten und der Prüfung, ob Dienstpflichten verletzt wurden.