Die Staatsanwaltschaften in Baden-Württemberg ermitteln in 81 Fällen von Kinderpornografie Foto: dpa-Zentralbild

Der Fall des früheren SPD-Politikers Sebastian Edathy zieht Kreise: Die Staatsanwaltschaften in Baden-Württemberg ermitteln in 81 Fällen. Im Visier: Besteller von mutmaßlich kinderpornografischem Material des kanadischen Anbieters Azov.

Frankfurt - Der Fall des früheren SPD-Politikers Sebastian Edathy zieht Kreise: Die Staatsanwaltschaften in Baden-Württemberg ermitteln in 81 Fällen. Im Visier: Besteller von mutmaßlich kinderpornografischem Material des kanadischen Anbieters Azov. Dort soll auch Edathy bestellt haben. Das bestätigte die federführende Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt unserer Zeitung.

Dabei werden erst die Ermittlungen klären, ob es sich in jedem Fall um harte Kinderpornografie gehandelt hat oder nur um Bilder nackt posierender Kinder. Im Februar 2012 hatten kanadische Ermittler die Azov-Datei ihren deutschen Kollegen übergeben. Seitdem laufen die Ermittlungen, in deren Rahmen auch Sebastian Edathy in den Blickpunkt geriet. Der Schwerpunkt der Fälle in Baden-Württemberg liegt im Raum Stuttgart mit 21 Verfahren. In Mannheim und Ellwangen sind jeweils zehn Verfahren anhängig. In sieben Fällen wird in Tübingen, in je fünf Fällen in Ravensburg und Rottweil ermittelt. Auch Ulm, Karlsruhe, Heilbronn (je 4), Freiburg (3), Heidelberg, Offenburg (je 2) sowie Lörrach, Hechingen, Pforzheim und Mosbach (je 1) tauchen auf der Liste der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen auf.

Der Azov-Komplex lieferte den Anstoß zu den Gesetzesverschärfungen, über die unsere Zeitung am Mittwoch berichtet hatte.