Volker Hüneburg in seiner Wohnung in Schwäbisch Hall. Foto: /UFUK ARSLAN

Zu ihrem Besten wurden Kinder im Nachkriegsdeutschland zuhauf in Kuren geschickt. Nun ist klar: Viele erlebten dort eine traumatisierende Zeit.

Schwäbisch Hall/Wuppertal - Volker Hüneburg hat nur drei Erinnerungen an seine Zeit im Kinderkurheim: eine lange, furchteinflößende Treppe, die in ein unbestimmtes Dunkel, vielleicht einen Keller führt. Dann eine Art Abstellkammer, in der er sich mit seiner Schwester auf Feldbetten kauert. Eine Frau kommt herein und schlägt sie. Und schließlich jene an die Leiterin des Heimes, die zur Begrüßung sagte: „Ihr sollt mich Mutter Erika nennen.“ Es sind Fragmente, mehr düstere Ahnungen, als biografisches Wissen, die Volker Hüneburg (67) umtreiben, wenn er versucht, sich an die sechs Wochen in Bad Sachsa in Niedersachsen zu erinnern.