Spielsachen im Krankenhaus können gefährliche Keime enthalten. Foto: dpa-Zentralbild

Kranke Kinder werden beim Spielen abgelenkt. Daher gibt es in den Klinken spezielle Spielzimmer. Jedoch können die Keime, die sich auf den Spielsachen festsetzen für Kinder gefährlich werden. Das Klinikum Ludwigsburg hat diesen Keimen den Kampf angesagt.

Ludwigsburg - Naturholzspielzeug geht gar nicht, Lego-Bausteine dagegen sind leicht waschbar und damit ein ideales Spielzeug für die Spielzimmer und Warteräume in einem Krankenhaus. Das sagt Sabine Gfrörer, Leitende Ärztin und zuständig für das Hygienemanagement am Klinikum Ludwigsburg. Mit der „Aktion Sicheres Spielzeug“ wollen die Techniker Krankenkasse und das Klinikum Ludwigsburg das Klinikpersonal und die Besucher für die Hygienestandards in Krankenhäusern sensibilisieren.

Dafür haben sie gemeinsam einen Desinfektionsplan erstellt. „Eine der ersten Aktionen war, dass wir mit der Mülltüte durch die Klinik gegangen sind und falsche Spielsachen weggeschmissen haben“, sagt Gfrörer. Falsche Sachen, das sind zum Beispiel Kuscheltiere, die nicht waschbar sind, oder Holzspielzeug ohne Lackierung.

Die Klinik reinigt das Spielzeug jetzt häufiger

Zusätzlich zur direkten Reinigung nach Gebrauch, werden die Spielsachen aus den drei Spielzimmern sowie den Wartezimmern jetzt auch einmal in der Woche von einer Reinigungsfirma desinfiziert. Davor wurde nur nach Bedarf gereinigt. „Bisher ist uns keine Klinik bekannt, die einen Desinfektionsplan für Spielzeug ähnlich systematisch durchführt“, sagt Tanja Frary von der Techniker Krankenkasse.

Das Besondere in der Ludwigsburger Klinik ist die häufige Reinigung. Denn auch in anderen Krankenhäusern in der Region Stuttgart ist die Reinigung von Kinderspielsachen im Desinfektionsplan festgeschrieben. „Ähnlich wie beim OP-Werkzeug desinfiziert eine Reinigungsfirma die meisten Spielsachen in einer Art Waschmaschine“, sagt Monique Michaelis, die Pressesprecherin der Rems-Murr-Kliniken in Winnenden. Bei ansteckenden Kindern werden die Spielsache nach ihrer Benutzung desinfiziert, sagt Michaelis.

Eine ähnliche Vorgehensweise herrscht auch in den Stuttgarter Kliniken. „Nach Gebrauch wir das Spielzeug abgewischt. Zusätzlich wird es regelmäßig grundlegend gereinigt“, sagt die Krankenhaus-Pressesprecherin Ulrike Fischer.

In den Spielzimmern des Klinikum Ludwigsburg hängen jetzt Plakate, die über die Hygienestandards informieren – und den Eltern die Angst vor den Keimen nehmen sollen. „Bei aller Sorge darf man nicht vergessen, dass das Spielen für Kinder wichtig und heilsam ist“, sagt Frary.