Rasul aus Berlin hat die Fackel weitergereicht, Porsche sorgte für die öffentliche Aufmerksamkeit in der Stadt. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Der Kinder-Lebens-Lauf macht mit einem Fackellauf bundesweit auf die Kinderhospizarbeit aufmerksam. Am Mittwoch kam das Leuchtfeuer in Stuttgart beim Hauptsponsor Porsche an. Am Freitag tragen Mitarbeiterinnen des Stuttgarter Kinder- und Jugendhospiz die Fackel weiter.

Eine Fackelleuchte wandert derzeit quer durch Deutschland und hat am Mittwoch Station in Stuttgart gemacht. Der sogenannte Kinder-Lebens-Lauf ist nach 2018 zum zweiten Mal in Berlin gestartet. Zahlreiche Läuferinnen und Läufer haben die Fackel nun bis nach Baden-Württemberg gebracht – zu Fuß, per Fahrrad, Rollstuhl, Kutsche oder Boot. Erster Stuttgarter Anlaufpunkt des Kinder-Lebens-Laufs war am Mittwoch die Firma Porsche, Hauptsponsor der Aktion.

Besuch im Porsche-Museum

Regen hatte eingesetzt, als acht Radler aus Backnang am Porsche-Museum eintrafen. Die Mitarbeiter und Nachbarn des Backnanger Hospizdienstes Pusteblume hatten nach ihrer 45-Kilometer-Etappe eine Punktlandung hingelegt, und für den zwölfjährigen Rasul, der den Lauf im April in Berlin gestartet hat, nahte der Höhepunkt. Auf Einladung des Sportwagenherstellers hatte er zuvor das Porsche-Museum besichtigt, bevor Andreas Haffner, der Vorstand für Personal- und Sozialwesen, den Startschuss für die 50., die sogenannte Porsche-Etappe, gab: einen Oldtimer-Korso quer durch Stuttgart.

Er fühle sich sehr geehrt, bekannte der Junge, der seit seiner Geburt an bilateraler spastischer Cerebralparese erkrankt ist, „einige sagen, ich strahle wie eine Sonne“. Dafür bekam er mindestens so viel Beifall wie Andreas Haffner. Der versicherte: „Unsere Unterstützung ist wichtig, um das Thema in der Öffentlichkeit präsenter zu machen. Das ist wichtig für die Organisation, wichtig für die Gesellschaft und es ist wichtig, die Unterstützung beizubehalten.“ Dies tut Haffner unter anderem auch dadurch, dass er Botschafter des Bundesverbands Kinderhospizarbeit ist.

Zum Abschluss ein Festtag

Franziska Kopitzsch, die Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz, begleitet die, wie sie sagt, „schönste Pilgerreise in Deutschland“ und arbeitet mit großer Energie und Spontanität daran, „die Distanz der Menschen zur Hospizarbeit abzubauen, ihnen zu zeigen, dass das Orte sind, die mit viel Leben gefüllt sind“.

Davon konnten sich die Beteiligten des Fackellaufs im Stuttgarter Kinder- und Jugendhospiz in der Diemershaldenstraße überzeugen. In einem von der Polizei eskortierten Konvoi haben sich die Festgäste am Porsche-Museum mit zehn Oldtimern auf den Weg durch die Stadt gemacht. Am Steuer der wertvollen Wagen – der älteste war ein roter 356A Speedster aus dem Jahr 1956, der jüngste ein Boxer aus dem Jahr 2008 – saßen Firmenangehörige, auf den Beifahrersitzen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens – und Rasul, der schließlich noch eine wichtige Aufgabe hatte: Die Fackel an den 18-jährigen Angelos zu übergeben.

Am Freitag werden sich Anna Lammer von der Landesstelle der Hospizdienste und Lea Götz, eine pädagogische Mitarbeiterin des Stuttgarter Hospizes, mit der Fackel auf den Weg nach Öhringen (Hohenlohekreis) machen. Am 5. Oktober wird die Fackel zurück in Berlin sein, 7000 Kilometer zurückgelegt und 122 Stationen angesteuert haben. Grund genug für alle Beteiligten, am 7. Oktober, dem Welthospiztag, im Europapark Rust zu feiern.