Das Dietrich-Bonhoeffer-Haus soll ein Teil des Kinderhauses werden. Foto: Torsten Ströbele

Die evangelische Kirche möchte mit der Sanierung an der Bietigheimer Straße beginnen.

Zuffenhausen - Was lange währt, wird endlich gut: Das Kinderhaus der evangelischen Kirchengemeinde soll Anfang 2016 eröffnen. Das hofft zumindest Dekan Klaus Käpplinger. Rund zehn Jahre beschäftige man sich mittlerweile mit diesem Projekt. Nun soll es auch realisiert werden. „Die Absprachen mit dem Baurechtsamt waren sehr aufwendig. Mittlerweile gibt es aber Pläne, die wir auch baulich umsetzen können“, sagt Käpplinger.

Alles hänge nun erst einmal von der Entscheidung der Stadträte ab. Im Rahmen der anstehenden Haushaltsberatungen müssten die Stuttgarter Kommunalpolitiker zustimmen, der evangelischen Kirche einen Zuschuss in Höhe von 1,9 Millionen Euro zu gewähren, damit das Kinderhaus zeitnah eröffnet werden kann. Insgesamt rechnet man in Zuffenhausen mit Projektkosten in Höhe von 2,6 Millionen Euro. „Für unseren Eigenanteil müssen wir aber keinen Kredit aufnehmen“, sagt Kirchenpfleger Matthias Essig. Durch die Verkäufe von zwei Pfarrhäusern und des Gemeindehauses an der Langenburger Straße könne man diese Investition tätigen.

Die Kinderhaus-Pläne sehen vor, dass das Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindehaus und das benachbarte Kita-Gebäude an der Bietigheimer Straße nach dem kommenden Kindergartenjahr im Sommer 2014 entkernt werden. „Es wird eine Substanzsanierung, kein Neubau“, sagt Käpplinger. Bis auf die tragenden Elemente, die Beton- und Ziegelwände, würde aber alles neu gemacht – vom Dach bis zur Fassade. Die Gebäude seien später auch barrierefrei und damit dann auch ebenerdig durch einen Gang miteinander verbunden.

Flexible Öffnungszeiten geplant

Im Kinderhaus sollen große Räume entstehen, eine eigene kleine Turnhalle und eine Verteilerküche, in der das angelieferte Mittagessen der Kinder aufbereitet werden kann. „Leider wird der Außenbereich etwas spärlicher sein“, bedauert Käpplinger. Man habe auf dem Grundstück nur Platz für eine Fläche von rund 500 Quadratmeter. Das entspreche selbstverständlich den Verordnungen, sagt Matthias Essig, sei aber etwas weniger Fläche pro Kind, als das in den Einrichtungen Güglinger und Bietigheimer Straße bislang der Fall sei.

Diese beiden eingruppigen Kindergärten sollen dann auch mit ihren 50 Mädchen und Buben zuerst in das neue Kinderhaus einziehen. Zudem wird es in den folgenden Monaten nach der Fertigstellung Platz für 30 weitere Mädchen und Buben unter drei Jahren geben. „In dieser Altersgruppe ist der Bedarf in ganz Stuttgart riesengroß“, sagt Käpplinger. Das Konzept des Kinderhauses werde sich an den Bedürfnissen der Familien orientieren. „Wir werden versuchen, sehr flexible Öffnungszeiten anzubieten – vielleicht schon ab 6.30 Uhr bis sicherlich 18 Uhr“, sagt der Dekan. Das müsse man aber noch im Detail besprechen.

Klar ist dagegen schon, dass es mit dem Beginn der Sanierung der beiden Gebäude an der Bietigheimer Straße das Dietrich-Bonhoeffer-Haus nicht mehr geben wird. „Wir sind allerdings in der glücklichen Lage, dass wir die Pauluskirche und ihre Nebenräume, den Johanneshof und das Waldheim auf der Schlotwiese noch intensiver nutzen können, um den Gruppen, die bislang an der Bietigheimer Straße untergekommen sind, auch weiterhin Räume anbieten zu können“, sagt Käpplinger. „Es gibt also Alternativen. Aber wir suchen gerade auch noch weitere Räume, zum Beispiel für die Jugendarbeit. Der Prozess ist noch nicht ganz abgeschlossen.“

Kinder sind interimsweise in der Güglinger Straße

Fertig sind dagegen schon die Planungen, wo der Kindergarten Bietigheimer Straße während der rund anderthalb Jahre Bauzeit unterkommen soll. Interimsweise sollen die Mädchen und Buben in den ersten Stock des Kindergartens an der Güglinger Straße ziehen. Ob das aber auch wirklich klappt, steht noch nicht abschließend fest. „Das Konzept ist erarbeitet und mit den Erzieherinnen angesprochen, aber jetzt müssen noch bauliche Fragen geklärt werden“, sagt Klaus Käpplinger. Es gebe noch keine Genehmigung für eine weitere Kindergartengruppe an der Güglinger Straße. Die müsse man erst noch beantragen. „Wir hoffen aber, dass wir nur einen zweiten Fluchtweg brauchen, den wir über eine zusätzliche Treppe ins Freie herstellen könnten“, sagt Matthias Essig.

Nicht betroffen von den Kinderhaus-Plänen sind die beiden anderen Einrichtungen der evangelischen Kirche, die sich an der Straße In der Sandgrube und an der Frauenstegstraße befinden.