Britta Krüger mag Bücher, die zum Kopfschütteln und zum Nachdenken anregen. Das trifft auf „Mieses Karma“ von David Safier zu. Foto: Waltraud Daniela Engel

Britta Krüger vom Kinderhaus Büsnau hat ein humorvolles Lieblingsbuch. Dabei geht es um eine erfolgreiche Fernsehmoderatorin, die durch einen blöden Unfall ums Leben kommt und als Ameise wieder geboren wird.

Stuttgart-Vaihingen - In meinem Lieblingsbuch kommt eine sehr erfolgreiche Fernsehmoderatorin durch einen blöden Unfall ums Leben und wird als Ameise wieder geboren“, sagt Britta Krüger. Da die Protagonistin des Buches Zeit ihres Lebens rücksichtslos mit ihrer Umwelt umgegangen ist, muss sie sich in David Safiers Erstlingswerk „Mieses Karma“ durch gute Taten auf der Reinkarnationsleiter emporarbeiten. „Ihr gelingt es zunächst nicht, sich an die neue Situation zu gewöhnen, und deshalb wird sie erst als Regenwurm, dann als Hamster und später irgendwann als Hund wieder geboren“, sagt Krüger.

Dabei hat der Pädagogin vor allem der deftige Humor gefallen. „Es ist ein humorvolles Buch, bei dem man manchmal den Kopf schütteln muss, das aber gleichzeitig auch zum Nachdenken anregt.“ Die Frage, wie es nach dem Tod weiter geht, habe Britta Krüger dabei weniger beschäftigt, als die Überlegung, ob man selbst vielleicht auch schon schlechtes Karma angehäuft hat. „Vielleicht hat man ja auch schon jemandem geschadet.“ Neben der moralischen Komponente hat Krüger besonders die Kernfrage des Buches gefallen: „Es geht darum, wie ich lebe, und was es Tieferes im Leben gibt“, erklärt sie. Wie viele Bücherliebhaber kann Krüger keine Bücher wegwerfen. Seit sie im Kinderhaus Büsnau arbeitet, muss sie das auch nicht mehr. Alle zwei Jahre wird ein Lesefest veranstaltet, bei dem namhafte Kinderbuchautoren aus ihren Büchern vorlesen.

Ein riesiges Bücherregal mit ausgelesenen Büchern

Das Angebot richtet sich an alle Vaihinger Schulen und wird mit großer Resonanz angenommen. Um dem Ganzen einen angemessenen Rahmen zu geben, hat das Kinderhaus ein riesiges Bücherregal mit ausgelesenen Büchern zusammengestellt, vor dem dann die Autorenlesungen stattfinden. „Mein absolutes Highlight war, als ich Paul Maar, den Autor von ,das Sams’, hier treffen durfte“, sagt Krüger und ergänzt: „Wir waren alle vor Ehrfurcht erstarrt, dabei ist Maar wirklich umgänglich und total nett.“

Danach hat sie einen Gedichtband des Autors gelesen, da sie die Abenteuer des Sams schon in der Kindheit verschlungen hatte. In der besonderen Atmosphäre des Lesefestes ermöglichen Krüger und ihre Kollegen den Kindern einen leichten Zugang zu Büchern und einen unkomplizierten Kontakt zu Autoren. „Die Kinder können sich dann auch die Bücher signieren lassen. Das ist schon toll“, sagt Krüger.