Beim 21. Kindergipfel ging es neben Spiel und Spaß auch um Fair Trade und Forderungen. Bundestagskandidaten verpflichteten sich als Projektpaten für die Umsetzung der Kinderwünsche.
Stammheim - Caroline und Leni wissen Bescheid: „Das sind Fair gehandelte Bananen aus Ecuador“, erklären die Siebenjährigen ihren Kunden auf Nachfrage. Und worin besteht der Unterschied? Na, was für eine dumme Frage. „Na, das sind die Leckeren!“, erklärt Leni. „Die sind viel süßer“, springt ihr Caroline zur Seite. Und obendrein „Bio“ und gesünder. Auch würden die Arbeiter in Ecuador besser bezahlt. Für 25 Cent konnten sich Besucher des Kindergipfels von der Süße der Bananen selbst überzeugen oder andere Fair-Trade-Waren erstehen. Kinder, die einen Stoffwichtel gebastelt hatten, bekamen die gelben Früchte sogar kostenlos, inklusive zahlreicher Infos zu Fair gehandelten Produkten.
Menschenkicker, Seilhüpfen und Geschicklichkeitsparcours
Ansonsten war auf dem Stammheimer Kirchplatz am Freitagmittag mal wieder Jubel, Trubel und Heiterkeit angesagt. An zahlreichen Ständen gab es unterschiedliche Spiel- und Bastelangebote. Kinder konnten sich vom Feuerwehrturm abseilen, ihr Können beim Menschenkicker, Seilhüpfen oder einem Geschicklichkeitsparcours unter Beweis stellen.
Wer einmal eine Nase in einen Einsatzwagen oder seinen Kopf unter eine Polizeimütze stecken wollte, dem gab der Präventionsbeamte Werner Mast dazu Gelegenheit. Die Weilimdorfer Liedermacher Vladislava und Christof Altmann nahmen die Kinder unter viel Hurra und Hallo mit auf eine Musikalische Reise um die Welt.
Politiker übernehmen Patenschaft
In diesem Jahr wurde auch die gute Tradition gepflegt, die den Kindergipfel von einem bloßen Kinderfest unterscheidet: Die Kinder konnten Forderungen an die Politiker und Vertreter der Verwaltung stellen. Als Projektpaten verpflichteten sie sich, innerhalb eines Jahres die Wünsche der Kinder umzusetzen. Fünf waren es in diesem Jahr. Wie passend, dass Bundestagskandidaten mit von der Partie waren. Drei Kandidaten übernahmen eine Patenschaft: Birgitt Bender möchte sich für einen zweiten Basketballkorb vor dem Kinder- und Jugendhaus einsetzen, Nicolas Schäfstoß für eine neue Treppe an der Korntaler Straße 105 und Karin Maag für eine Schaukel auf dem Spielplatz am Goldkäferweg. Patin für eine sichere Wendeplatte am Nobileweg ist Stadträtin Judith Vowinkel. Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle übernahm die, wie er sagte, schwierigste Patenschaft: für eine zusätzliche Ampel oder einen Zebrastreifen an der Korntaler Straße. „Ich kümmere mich, aber versprechen kann ich nichts, denn es gibt sehr viele Gesetze, von denen abhängt, ob ein Zebrastreifen gemacht werden kann oder nicht.“ Wenn es in einem Jahr noch keine Lösung gebe, „treffen wir uns dort und malen selbst einen auf die Straße“. Alle Paten unterzeichneten einen Vertrag und nahmen ihre Aufgabe mit nach Hause.
Auch andere nahmen etwas mit. Ein kleines Mädchen hielt auf dem Heimweg stolz eine gelbe Bio-Frucht in Händen: „Opa, das sind fair behandelte Bananen“, sagte sie. „Die müssen nicht in Gift baden!“