Dass die Außenanlage des Kemnater Kindergartens an der Waldstraße noch nicht fertig ist, lässt sich angesichts des Wetters verkraften. Foto: Horst Rudel

Die Stadt Ostfildern hat in der Ortschaft Kemnat einen neuen Kindergarten in der Walsdstraße eröffnet. Die Kosten belaufen sich samt dem Abriss des alten Gebäudes und einer Interimslösung in Wohncontainern auf rund 2,8 Millionen Euro.

Ostfildern - Es kommt nicht alle Tage vor, dass man von einem Oberbürgermeister beneidet wird. Schon gar nicht, wenn man noch ein Kind ist. Doch jüngst, bei der Eröffnung des neuen Kindergartens an der Waldstraße im Ostfilderner Stadtteil Kemnat, bekundete der Rathauschef Christof Bolay, er beneide die Jüngsten angesichts ihres neuen Domizils, „weil ihr jetzt jeden Tag hierher kommen dürft“. Den Abriss der alten Einrichtung, einer Interimslösung, und den Neubau hat sich die Stadt rund 2,8 Millionen Euro kosten lassen.

Platz für 55 Kinder

In den vergangenen Jahren hat Ostfildern freilich viele Kindergärten saniert oder – wie in diesem Fall – neu gebaut. Aber ihm sei lieber, sich mit solchen Aufgaben auseinandersetzen zu müssen, „als keine Kinder in der Stadt zu haben“, erklärte Bolay, und er verwies darauf, dass mit dem Bau des Mutzenreiskindergartens im Stadtteil Nellingen schon das nächste Projekt beschlossen sei. Das „Haus der Kinder“ in Kemnat ist nach einer Bauzeit von nur eineinhalb Jahren fertig geworden. Vorübergehend waren die Kinder in Wohncontainern betreut worden. Über den Zustand des in die Jahre gekommenen Kindergartens hatten sich die Eltern schon seit langer Zeit beklagt. Unter anderem tropfte das Wasser durch das Dach und die Fenster waren undicht. Darüber, dass keine Sanierung, sondern nur ein Neubau infrage kommt, waren sich alle Beteiligten einig. Nach einer kontroversen Diskussion über den Standort, entschied der Gemeinderat schließlich, den Kindergarten an derselben Stelle an der Waldstraße neu zu bauen.

Dort gibt es jetzt Platz für 55 Kinder. Neben zwei Gruppen für Mädchen und Jungen im Alter von mehr als drei Jahren gibt es eine Kleinkindgruppe mit zehn Kindern. Es wurde ein großer Raum als Herz der Einrichtung gestaltet, in dem Begegnungen stattfinden und Feste gefeiert werden können. Um diesen herum ordnen sich die Räume für die Kinder zum Essen und Spielen an, sowie jene für die Erzieherinnen, beispielsweise um Elterngespräche anbieten zu können.

Aus ökologischer Sicht beispielhaft

Laut dem Architekten Stephan Eberding liegen die Baukosten im „durchschnittlichen Bereich“. Allerdings sei das Gebäude aus ökologischer Sicht beispielhaft – zum einen durch eine kohlendioxidneutrale Holzbauweise mit sehr guten Wärmedämmwerten, zum anderen durch die Stromerzeugung mit einer auf dem Dach installierten Fotovoltaikanlage.

Für den Neubau des Mutzenreiskindergartens im Stadtteil Nellingen sind Kosten von rund 3,5 Millionen Euro veranschlagt. Er soll voraussichtlich Ende März 2019 fertig sein und dann in drei Kindergartengruppen und einer Krippengruppe bis zu 100 Kinder betreuen.