Vergangene Woche schien im Kindergarten Hauäcker noch alles in Ordnung zu sein. Foto: cf

In der Oberstenfelder Einrichtung Hauäcker hätte eigentlich am Montag der Betrieb losgehen sollen. Nun gibt es einen Wasserschaden.

Oberstenfeld - Eigentlich hätte es nach der Renovierung des Oberstenfelder Kindergartens Hauäcker dort am Montag wieder mit dem ganz normalen Betrieb losgehen sollen. Seit Dezember wurde dort saniert und umgebaut. Alles war so gut wie abgeschlossen, die Umzugskisten standen im gepackten Lastwagen vor der Türe und die Erzieherinnen waren bereit, die Spielsachen für die Neueröffnung vorzubereiten. Dem Neustart stand also nichts mehr im Wege.

Eigentlich. Denn dann kam die Hiobsbotschaft. Am Freitag wurde im Eingangsbereich des Gebäudes „ein bislang nicht sichtbarer Schaden an der Decke entdeckt, der sofortiges Handeln erforderte“, teilte der Oberstenfelder Bürgermeister Markus Kleemann mit. „Mit Stützen wurde der betroffene Bereich gesichert.“

Starkregen als Ursache

Was war geschehen? Die Decke sei nass und habe eine Wölbung, führt Kleemann auf Nachfrage aus. Heruntergebrochen sei sie nicht, aber sie habe nachgegeben. Der Bürgermeister vermutet den Starkregen der vergangenen Tage als Ursache, die Sanierung des Kindergartens könne nicht ausschlaggebend sein. „Da wurde an Fenstern, Verkleidungen und Innenräumen gearbeitet. An der Decke und der Fassade wurde nichts gemacht.“ „Diese Woche wird der Schaden durch Sachverständige genauer untersucht“, so Kleemann. „Aus heutiger Sicht lässt sich das Ausmaß des Schadens und welche Reparaturen notwendig werden, nicht abschätzen“, sagte er am Samstag.

Weitaus drängender als die Ursachenforschung war am Freitag und am Wochenende aber die Frage, wie und wo die Kinder von Montag an betreut werden. Denn die Räume in der Lichtenbergschule, in denen die Jungen und Mädchen übergangsweise waren, sind wegen der geplanten Schulsanierung ebenfalls nicht mehr nutzbar. Allerdings ergibt sich durch den Umzug von Klassenzimmern die Möglichkeit, in der Lichtenbergschule zumindest eine Notgruppe einzurichten, teilte die Gemeinde am Freitag den betroffenen Eltern mit. Die anderen Kinder müssten bis zum Ferienbeginn zuhause betreut werden. Was den Eltern nicht wirklich schmeckt. Anja Koch, die Mutter zweier Kinder im Kindergarten Hauäcker, wollte „das nicht einfach akzeptieren“, wie sie es im Gespräch mit unserer Zeitung formulierte. „Ich hoffe auf eine Alternative“, sagte sie am Freitag. Es gebe im Ort so viele Möglichkeiten, wo man die Kinder unterbringen könnte – vom Bürgerhaus bis zur Mehrzweckhalle in Gronau.

Kinder können in Prevorst betreut werden

Die Alternative fand die Gemeinde denn auch am Samstag. Zumindest am Montag und Dienstag können die restlichen Kinder, die nicht in der Notgruppe sind, im Kindergarten in Prevorst betreut werden. Die Jungs und Mädchen aus dem Teilort werden in dieser Zeit ihren Waldplatz nutzen. Ob das Angebot auch an den restlichen Tagen bis zu den Ferien, wenn alle dann in der Lichtenbergschule untergebracht werden können, bestehen bleibt, müsse noch geprüft werden, so Kleemann. Er habe „großes Verständnis für den durch den Schaden bedingten Frust der Eltern“, betonte er. Die Situation sei schwierig genug. Allerdings sei es auch nicht ganz einfach, schnelle Übergangslösungen zu finden, weil es dazu unter anderem auch eine Betriebserlaubnis brauche