Die Hugo-Kunzi-Halle in Feuerbach war zum Weltkindertag fest in Kinderhand. Es gab Spiel- und Bewegungsangebote. Foto: Georg Friedel

Beim internationalen Kinderfest spielten mehrere hundert Kinder in der Turnhalle der Sportvereinigung Feuerbach. Das bunte Programm war gleichzeitig der Auftakt für eine Kinderwoche im Stadtbezirk. Abschluss bildet das Kinderforum am Donnerstag in St. Josef.

Feuerbach - Hausherr Markus Bott strahlte über beide Ohren. Der erst jüngst gewählte Vorsitzende der Sportvereinigung (Sportvg) Feuerbach und CDU-Stadtrat wollte bei seiner Eröffnungsansprache nicht viele Worte verlieren: „Ein schöneres Fest als mit Kindern kann man gar nicht feiern“, sagte er bei der Eröffnung. Und tatsächlich: Überall wuselten, spielten, bastelten und turnten die Kinder gutgelaunt in der Hugo-Kunzi-Halle. Sie waren größtenteils aus verschiedenen Kindergärten und Tageseinrichtungen zu der Großveranstaltung gekommen, einige wurden auch von ihren Eltern oder Großeltern begleitet.

Kindertagesstätten suchen händeringend Personal

„Wir haben unsere Kontakte genutzt und unsere Kanäle angebohrt“, sagte Sportvg-Geschäftsführer Matthias Ranke. Während die Sportvereinigung als „Partner und Mitorganisator“ des Festes fungierte und die Halle zur Verfügung stellte, war der Hauptveranstalter die Bernstein Köllner Stiftung. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich für die Erzieherinnen und Erzieher insbesondere in den Feuerbacher Einrichtungen einzusetzen und vor diesem Hintergrund ausschließlich lokale Projekte zu unterstützen: „Kitas suchen händeringend nach Personal, und das hat natürlich seinen Grund“, sagte Philip Hansis, Vorstand der Bernstein Köllner Stiftung am Rande der Veranstaltung. Eine gute Ausbildung, geeignete Arbeitsbedingungen und genügend Personal seien wichtige Faktoren, um eine entsprechend gute Betreuungsqualität in den Kitas zu erreichen, allerdings müsste die Arbeit auch entsprechend entlohnt und honoriert werden, betonte Hansis. Doch daran mangele es. In seinem Grußwort erinnerte Hansis daher an das Anliegen des Stifterehepaars Thea Liptau-Köllner und Walther Köllner, die in Feuerbach einen Bernsteinhandel betrieben: „Sie erkannten damals, wie schwer es für die Frauen in den Betrieben war, eine Vereinbarkeit von Familie, Kindern und Beruf zu erreichen. Daher machten sie sich für eine bessere Ausstattung von Kindergärten stark.“ Stiftungsziel sei daher, die Erzieherinnen und Erzieher im Arbeitsalltag zu unterstützen.

Schirmherrin Andrea Klöber spielte mit den Kindern

Bei dem Kinderfest am Donnerstag ging es natürlich auch um den reinen Spaß an der Freude. Und den hatten neben den Kleinen auch die Größeren: Die Bezirksvorsteherin und Schirmherrin der Veranstaltung Andrea Klöber freute sich ausgelassen beim Spiel mit den Kindern und hechtete dem Ball hinterher. Die Kinder schwangen an Kletterseilen durch die Hugo-Kunzi-Halle, kletterten über einen Hindernisparcours, hüpften in die ausgelegten Hochsprungmatten oder stiegen in kleine Plastikwannen, um anschließend mit Karacho auf einer abschüssigen Rollenrutschen-Bahn bergab zu sausen. Andere spielten Hallenhockey oder Tischtennis.

Informationsstände und Bastelaktivitäten

Einen Stock tiefer gab es Leseecken und Bastelaktivitäten. Eine Reihe von Initiativen, Einrichtungen und Organisationen informierte an Ständen über ihre Angebote. Und „Kinderschminkfee“ Tina Weise zauberte fleißig bunte Farben in die jungen Gesichter und verwandelte sie zu tiergleichen Fabelwesen. Die städtische Kinderbeauftragte Maria Haller-Kindler war beeindruckt von dem bunten Treiben und bedankte sich bei allen Beteiligten für ihr Engagement: „Kinder brauchen Freiräume“, sagte Haller-Kindler anlässlich des Weltkindertages. Unter diesem Motto würden auch Unicef und das Deutsche Kinderhilfswerk Bund, Länder und Kommunen am Weltkindertag dazu aufrufen, mehr Möglichkeiten zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu schaffen: „Heute ist so ein Tag, um den Anliegen und Rechten der Kinder Gehör zu verschaffen.“